
Bereits vor ihrer Eröffnung Mitte Juni sorgte sie für Schlagzeilen: Nach Ablegern in Miami, Hongkong und Paris gibt es einen neuen, fünften Standort der Art Basel.
Im Februar 2026 wird die wichtigste Kunstmesse der Welt erstmals in Doha abgehalten. Das Event findet im Kulturzentrum M7 sowie im Doha Design District statt. Die Messe wird vor allem ein Schlaglicht auf moderne und zeitgenössische Kunst aus dem Mittleren Osten, Nordafrika und Südasien werfen. Die Expansion symbolisiert die zunehmende Bedeutung des Mittleren Ostens als Kunststandort.
Bevor es soweit ist, richten sich jedoch alle Augen auf Basel, die Mutter der Satellitenmessen. Vom 19. bis 22. Juni zeigen 289 Galerien aus 42 Ländern ein Kaleidoskop an künstlerischem Schaffen: Gemälde, Fotografien, Skulpturen, Installationen und digitale Kunst. “Die Art Basel 2025 präsentiert nicht nur aussergewöhnliche Werke aus den Sektoren Galerien, Premiere, Feature und Statements, sondern auch ein dynamisches öffentliches Kunstprogramm, das diese Messe zu etwas ganz Besonderem macht”, sagt Maike Cruse, Direktorin der Art Basel. Bei so einem breiten Angebot kann man schon mal den Überblick verlieren. Hier kommen fünf Highlights, die man sich dieses Jahr nicht entgehen lassen sollte:
Begehbares Kunstwerk
Die deutsche Künstlerin Katharina Grosse schafft tatsächlich Grosses: Mit einer immersiven Installation transformiert sie den Messeplatz. Es wird ihr bis dato raumgreifendstes Werk, für das sie den gesamten Platz wie auch die Fassaden der Messehallen in Farbe taucht. Kuratiert wird die Farbexplosion aus der Sprühdose von Natalia Grabowska von der Londoner Serpentine Gallery. „Mit grossformatigen und schnellen Malereien wird sie diesen Raum des alltäglichen Durchgangs und der Geselligkeit aufbrechen und mit Farben unsere Wahrnehmung der Realität vorübergehend verändern“, so Grabowska. Das Werk unterstreicht die Ausweitung von Kunst auf den öffentlichen Raum – eine Entwicklung, die die Art Basel kontinuierlich vorantreibt.

Dazu trägt auch der „Parcours“ bei. In der Clarastrasse, die sich fast bis zum Rhein zieht, entlang des Flussufers und auf dem Münsterplatz werden 20 ortsspezifische, grossformatige Installationen zu sehen sein. Stefanie Hessler, Direktorin des Swiss Institute in New York, kuratiert auch die zweite Ausgabe des „Parcours“. Für diese hat sie das Motto „Second Nature“ gewählt. Die 21 gezeigten Werke beleuchten im öffentlichen Raum das Spannungsfeld zwischen der Natur und der von Menschenhand geschaffenen Umgebung. Die ausgewählten Positionen verdeutlichen, dass die Grenzen zwischen den beiden zunehmend verwischen.
Neue Kunstpreise
Erstmals werden die “Art Basel Awards” verliehen. Geehrt werden 36 Kulturschaffende aus neun Genres: Künstlerinnen und Künstler, Kuratorinnen und Kuratoren, Innovatoren sowie Personen, die laut Art-Basel-Direktorin Maike Cruse „die Zukunft von zeitgenössischer Kunst gestalten“. Während des „Award Summit“ geben die Nominierten mit Vorträgen und Präsentationen einen Einblick in ihr Schaffen. Die zwölf Finalisten werden im Dezember an der Art Basel Miami Beach prämiert.
Ganz neu ist der Sektor „Premiere“. Er gibt Kunstschaffenden von zehn aufstrebenden Galerien eine Plattform, Werke aus den vergangenen fünf Jahren zu zeigen. Das Augenmerk liegt dabei auf der sorgfältig kuratierten Auswahl der Projekte. Erstmals in Basel ist die Galerie Kosaku Kanechika aus Tokio dabei, sie zeigt eine organische Stickerei des Künstlers Junko Oki. Gleich doppelte „Premiere“ feiert die Galerie Edel Assanti aus London: Sie präsentiert die amerikanische Künstlerin Lonnie Holley – sowohl im Sektor „Premiere“ wie auch im Sektor „Unlimited“.
U-Bahn für Basel
Die Besucherinnen und Besucher der Art Basel werden mit verschiedenen Transportmitteln zur Messe anreisen: mit der Tram, mit dem Bus, mit dem Auto, zu Fuss oder per Velo. Oder etwa doch mit der U-Bahn? Zwar existiert noch kein entsprechendes Netz in Basel, neu aber wohl ein – wenn auch verschlossener – Eingang. In der Halle 1 präsentiert die Galerie Gagosian das Werk „METRO-Net Transportabler U-Bahn Eingang“ des verstorbenen Künstlers Martin Kippenberger. Um ein weltumspannendes fiktives U-Bahn-Netz zu schaffen, liess er an verschiedenen Orten Attrappen von U-Bahn-Eingängen errichten. Einer davon wird nun auch in Basel stehen, als Teil des Sektors „Unlimited“, der überdimensionalen Installationen Platz einräumt.
Die Volta Art Fair gehört nicht zur Art Basel, sondern ist eine eigene Kunstmesse. Neu befindet sie sich aber in unmittelbarer Nachbarschaft – und hat somit den Hinweis als Zusatztipp verdient. Erstmals bespielt die Volta die Messehalle 4.U des Congress Centers. Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums und als „Liebeserklärung“ an Basel ist der Eintritt für alle Anwohnerinnen und Anwohner kostenlos.
Die Art Basel 2025 findet vom 19. Bis 22. Juni statt, zur Preview am 17. und 18. Juni ist nur Fachpublikum geladen. Informationen unter www.artbasel.com