Die College-Jacke, die in letzter Zeit auch bei uns auffällig oft gesichtet wird, ist mit ihrem sportlichen Vorfahren nur auf nostalgischer Ebene verwandt.
Sie kennen weder die regeln von American Football, noch sind Sie ein Basketball-Ass? Nicht schlimm. Die College-Jacke, die in letzter Zeit auch bei uns auffällig oft gesichtet wird, ist mit ihrem sportlichen Vorfahren nur auf nostalgischer Ebene verwandt.
Die ästhetischen Codes hat sie allerdings freudig übernommen, wenn auch modisch frei interpretiert: den Rumpfteil aus Wollstoff, die Kontrast-Ärmel aus Leder, den gerippten Bund, das Rückensujet, die draufgestickten Buchstaben … Wer ab den 1930ern in den USA an die Uni ging und sportlich etwas auf sich hielt, für den war besagte Jacke gewissermassen Uniform (die gern auch mal vom Girl Friend ausgeliehen wurde). Aus Sportklamotte wurde Mode, aus Mode wurde Kult – und so ist die Jacke heute unverzichtbares Requisit der Ivy-League-Mythologie (und all der Filme, die darüber gedreht wurden – wissen Sie noch, Tom Cruise in «All the Right Moves»?).
Und was passiert mit dem guten alten Ding, wenn es Designern in die Hände fällt? Bei Vuitton (in der posthumen Frühjahrskollektion von Virgil Abloh) wird sie bukolisch interpretiert und mit riesigen Blumen bestickt; Dior setzt auf schlichtes Grau, wie es sich gehört. Burberry wählt die Ledervariante ohne Ärmel; Moschino zieht derweil die Lollipop-Farbkombi aus Gelb und Hellblau vor – samt einem drauf gestickten Bären (und wir haben gleich den «Go, Bears!»-Schlachtruf der University of California, Berkeley, im Ohr). Geht alles. Suchen Sie sich Ihren Favoriten aus. Aber vergessen Sie nicht: Ursprünglich verdiente man sich die Varsity Jacket durch Schweiss auf der Stirn. Auch wenn das bei den aktuellen Modellen nicht mehr der Fall ist – eins bleibt gleich: die Attitüde. Dieses Teil wird getragen, um gesehen zu werden und seinen Platz zu behaupten.
Gehen Sie also raus – und machen Sie Ihr Team stolz!