Erstmals in seiner Geschichte hatte das Beau-Rivage Palace in Lausanne während den Pandemie-Monaten geschlossen – und nutze die Zeit, um seinen ältesten Gebäudeflügel von 1861 gründlich zu renovieren.
Die Direktorin des legendären Hauses, Nathalie Seiler, wollte den intimen Geist von anno dazumal aufleben lassen – allerdings in einer technisch zeitgemässen Version, versteht sich. Jedes Zimmer ist ein bisschen anders, die Decken werden von Stock zu Stock niedriger, weshalb die Räume nach Mass eingerichtet wurden. So hat man ein Eckzimmer mit Blick auf einen majestätischen Baum in einem Ton-in-Ton-Muster grün tapeziert. Antike Möbel wurden aus dem Lager geholt und von lokalen Handwerkern auf Vordermann gebracht, Spiegel wieder zum Leben erweckt, historische Stiche erhielten neue Rahmen. Und, Überraschung: Die Zimmer können miteinander verbunden werden, um Appartements zu schaffen, in denen man gern seine Koffer für lange Wochen abstellt (bzw. in den geräumigen Ankleiden verschwinden lässt), während man den Blick auf die bewegte Oberfläche des Wassers und die Gipfel auf der anderen Seeseite richtet.
Die Kunst der Erholung wird hier im grossen Stil neu erfunden. Dafür mussten 200 verschiedene Stoffe ausgesucht, 15 Kilometer Holzleisten renoviert, 2060 Quadrameter Parkett gewachst werden… Das Hotel hat das Glück, von der Sandoz-Familienstiftung unterstützt zu werden, die nicht an Details gespart hat (ah, diese mit Leder ausgekleideten Schubladen!), welche die architektonische Persönlichkeit des Ortes unterstreichen.
Beau-Rivage Palace, Lausanne, 63 Zimmer und 7 Suiten im Beau-Rivage-Flügel, ab 600 Fr.