Seit seiner Gründung im Jahr 1921 hat das italienische Unternehmen Alessi Alltagsgegenstände zu Liebhaberstücken gemacht. Ursprünglich eine Giesserei, die sich dann auf Töpfe spezialisierte, schloss Alessi sich in den 1950er-Jahren mit grossen Namen der Architektur zusammen, um Tischgegenstände als gepimpte Designversion auf den Markt zu bringen. Von der Zuckerdose bis zur Spaghettischüssel.
Eine besondere Aufbewahrung aber fehlte noch in der Reihe: die Urne. Alberto Alessi, Designer und Enkel des Firmengründers, wollte sich auf dieses Terrain wagen, um die Trauer zu enttabuisieren. Am Salone di Mobile in Mailand zeigte eine Ausstellung die Entwürfe von elf renommierten Designern. Für David Chipperfield braucht es eine schlichte Kugel. Noato Fukasawa entwarf ein Häuschen, das von innen von einer Kerze beleuchtet wird. Daniel Libeskind schlägt einen goldenen Würfel zwischen zwei durchsichtigen Quadraten vor, während Philippe Starck zum ursprünglichen Knochen zurückkehrt. Die Objekte der Andacht werden (noch) nicht produziert, öffnen aber bereits die Tür zu Emotionen.
Kollektion The Last Pot, experimentelles Projekt von Alessi.
Daniel Libeskind


Giulio Iacchetti


Audrey Large

