Der Designer der Bekleidungsmarke Sease vereint einen urbanen Stil mit sportlicher Leistung - auch im echten Leben.

Kurz vor der Eröffnung seiner neuen Boutique in Genf, im schicken Viertel rund um die Rue du Rhône, arbeitet Franco Loro Piana an den letzten Details. Sollte man diese Jeans, die auf einem Bügel vor dem Eingang hängt, nicht besser durch eine Weste ersetzen?

Den Perfektionismus verdankt er seinem Familienerbe: Loro Piana, dem berühmten italienischen Luxuskaschmirhaus. Nachdem er an der Seite seines Vaters alles über die Mode gelernt hatte, gründete der 42-jährige Italiener 2018 seine eigene Marke. Inzwischen verfügt Sease bereits über 41  Verkaufsstellen auf der ganzen Welt.

Als Sportler mit Leib und Seele hat der Jungunternehmer ein Label geformt, das Stil und Abenteuer miteinander verbindet. So wie in New York, wo er jede Gelegenheit nutzt, um im Meer zu surfen – ein Sport, den er liebt. Seine familiäre Verankerung und Traditionen prägen seine Sicht auf die Welt.

Wie ist Ihre Beziehung zur Schweiz?

Ich bin jedes Wochenende mit meiner Familie zum Skifahren nach St. Moritz gefahren. Die Gastronomie im Restaurant Krone (Foto) ist grossartig. Ich empfehle die Spaghetti mit Tomatensauce. Selbst ein experimentierfreudiger Koch zeichnet sich durch die einfachen Gerichte aus.

Ihr Nachname, Loro Piana, steht für Luxus. Gibt es ein Lieblingsstück aus dem Sortiment des Hauses?

Die Horse Jacket (Foto), die für die Olympischen Spiele 1994 entworfen wurde. Vor Kurzem habe ich jemanden auf der Strasse getroffen, der sie trug. Meiner Meinung nach ist es immer noch die beste Jacke, mit der man einen Look komplettieren kann, selbst so viele Jahre später.

Sie lieben das Surfen: Wo gibt es die besten Spots?

Ich mag kleine und leicht zugängliche Strände wie jene auf Sardinien (Foto). Die mediterrane Luft, die Kultur der Insel, die Farbe des Wassers, die Wellen, wenn der Wind aufkommt  … Es ist einfach herrlich dort.

In Flagship-Store von Sease in Mailand gibt es auch ein Dj-Pult. Welche Platte gefällt Ihnen am besten?

Das neue Album von Fat Freddy’s Drop (Foto). Ich muss es unbedingt kaufen, es steht noch auf meiner To-do-Liste.

Sie haben von Anfang an mit dem Gedanken gespielt, in einem Ihrer Geschäfte eine Bar einzurichten. Welchen Cocktail würden Sie den Kunden offerieren?

In letzter Zeit bin ich sehr tequilaorientiert. Es wäre also ein Paloma-Cocktail (Foto) oder ein Espresso Margarita. Mit einer Bar möchte ich eine authentische Atmosphäre schaffen, nicht wie diese Cafés, die man oft in Geschäften sieht und die alle austauschbar sind und steril.