
Der New Yorker Fotograf betont die Bedeutung der afroamerikanischen Kultur in zeitgenössischen Bildern.
Seine schlanke Silhouette fällt zuerst ins Auge. Dann beeindruckt Tyler Mitchell durch die Präzision seiner Aussagen. Bei der Vernissage seiner Ausstellung «Wish this was real» im Photo Elysée in Lausanne (bis 17. August 2025) beschreibt der Fotograf detailliert jedes Element seiner Bilder. Seine fotografischen und filmischen Arbeiten erforschen afroamerikanische Identitäten, indem sie alltägliche Lebensmomente einfangen, die jedoch stets eine unterschwellige Spannung bergen.
Der Künstler wurde vor 29 Jahren in Atlanta (Georgia) geboren, später zog er nach New York und erwarb 2017 einen Abschluss in Film und Fernsehen an der Tisch School of Art der renommierten New York University. 2018 machte Mitchell auf sich aufmerksam, als er die Sängerin Beyoncé fotografierte, was ihn mit nur 23 Jahren zum ersten schwarzen Fotografen machte, dessen Aufnahme das Cover des US-Magazins «Vogue» zieren durfte – 126 Jahre, nachdem es lanciert wurde.
Welche Fotografie der Ausstellung verkörpert Ihre Arbeit am besten?
Das Bild «Riverside Scene» (Foto). Es wurde in Atlanta aufgenommen und zeigt meine Familie. Dieser ruhige Ort wird zu einem Paradies, das gleichzeitig Freizeit, Zuflucht und Verwurzelung bietet.


Ein Geruch, der freudige Erinnerungen hervorruft?
Ich liebe Oud-Düfte, holzige Düfte, auch im Sommer. Das Parfum Wonderoud (Foto) von Comme des Garçons ist mein Herzensduft.
Ein Buch, das Sie auf Ihrer letzten Reise begleitet hat?
Ich liebe die Bücher von Toni Morrison. «Song Of Solomon» (Foto) schätze ich besonders. Es erzählt von der Reise von Milkman zur Selbstfindung und von seiner afroamerikanischen Identität.


Welche Musik läuft bei Ihnen in Dauerschleife?
Sade, ich liebe sie! Besonders ihr erstes Album «Promise» (Foto). Es ist ein echter Klassiker.
Ein Gegenstand, den Sie immer mit sich führen?
Ich gehe nie ohne meine Tote Bag aus dem Haus. Derzeit trage ich eine von Loewe.
Die Stadt, die Sie immer wieder durch ihre Schönheit überrascht?
Ohne zu zögern: Atlanta (Foto), die Hauptstadt von Georgia. Dort wurde ich geboren und ich liebe die Energie dieser so wichtigen Stadt in der amerikanischen Geschichte.

Ihre nächstes Ziel nach der Schweiz?
Brooklyn! Ich kehre in mein Studio zurück, um an meinen nächsten Ausstellungen zu arbeiten.
Sie skaten auch sehr gerne…
Ja, ich hatte die Gelegenheit, Skater in Nigeria zu fotografieren, ich hatte eine Carte blanche vom Magazin «Dazed». Diese Welt vereint uns wie eine grosse Familie.