Die Künstlerin und engagierte Abenteurerin durchstreift entlegene Eisregionen, um die bedrohte Schönheit der Pole zu malen.
Mit ihrer Kamera ausgestattet, fängt sie das Spiel des Lichts auf den entlegensten Gletschern der Erde ein. Nach ihren Exkursionen bringt Zaria Forman jedes Detail, das die Natur ihr bietet, in ihrem Studio auf die Leinwand, meist in zarten pastellfarben. Ein atemberaubender Realismus verleiht ihren Bildern eine intensive Kraft, mäandernd zwischen Traum und Wirklichkeit. Mit ihren Werken legt Forman Zeugnis ab von einer Welt, die im Begriff ist, unterzugehen. Diese flüchtige und zerbrechliche Pracht – wie lange wird sie noch erhalten bleiben? Schon jetzt muss sie an den Polen gesucht werden. Die Künstlerin und Forscherin reist regelmässig dorthin, seit Kurzem auch mit der Unterstützung der Uhrenmarke Vacheron Constantin, für deren neue Kollektion „Overseas“ sie Ambassadorin ist.
Sie sind das neue Gesicht der Kollektion Overseas von Vacheron Constantin. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit, und was bedeutet sie für Sie?
Alles hat sich auf sehr natürliche Weise ergeben. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel unser Streben nach Exzellenz oder unser Auge für Details. Während meinen Exkursionen versuche ich, so viele Elemente wie möglich einzufangen. Ich male mehrere Wochen und sogar Monate an meinen Bildern, um mich auf jedes Detail zu konzentrieren und mit der grösstmöglichen Genauigkeit zu malen. Diesen Prozess habe ich auch bei Vacheron Constantin gefunden: An jeder Uhr wird sorgfältig gearbeitet, jedes kleine Detail ist wichtig.
Was gefällt Ihnen an der Uhr, die Sie tragen, besonders gut?
Ich habe viele Gemeinsamkeiten mit Vacheron Constantin: das gleiche Streben nach Exzellenz und eine besondere Aufmerksamkeit für Details. Ich liebe diese Overseas Quartz (Foto) aus Stahl: Sie steht für Erforschung und Entdeckung. Wenn ich sie trage, kann ich mit einer Bewegung meines Handgelenks Lichtreflexe auf dem Zifferblatt erzeugen. Es ist das gleiche Leuchten, das ich auch auf einem Gletscher oder einem Eisberg finde.
Ihre letzte Reise führte Sie nach Island.
Nach Fellsfjara, ja. Ich bin bereits einmal alleine dorthin gereist und hatte dann die Möglichkeit, mit Vacheron Constantin noch einmal hinzufahren. Es war eine grossartige Gelegenheit, weil ich an bestimmte Orte zurückkehren konnte, um Details zu sammeln, die mir für neue Werke fehlten. Aus dieser Reise entstand eine Serie von Gemälden, die etwas anders sind als meine anderen Bilder. Ich konzentrierte mich auf die Details, die ich bei angeschwemmten Eisschollen am Strand sehen konnte. Sie enthüllen beeindruckende Facetten wenn man sie in die Sonne legt. Eines dieser Werke (Foto) habe ich für Vacheron Constantin geschaffen.
Wann begann Ihre Leidenschaft für Eisflächen?
Ich war praktisch mein ganzes Leben lang auf Reisen. Meine Mutter war Fotografin und nahm mich auf ihre Abenteuer mit. Sie suchte immer nach abgelegenen und schwer zugänglichen Orten. Sie hat mir ihre Liebe zum Abenteuer weitergegeben. Als sie starb, hatten wir gerade begonnen, eine Reise zusammen zu planen. Ich beschloss, alleine auf diese Reise zu gehen, im Gedenken an sie. So begannen meine eigenen Erkundungen.
Gibt es einen Ort, der Ihnen besonders am Herzen liegt?
Es gibt diesen Ort in Grönland, den ich mehrmals besucht habe. Ich habe dort zum ersten Mal gesehen, wie sich ein Eisberg von einem Gletscher löst. Fünf Jahre später kehrte ich mit meiner Familie zurück, diesmal um die Asche meiner Mutter auf ihren Wunsch hin zu verstreuen. Dann, nochmals 5 Jahre später, überflog ich denselben Ort mit dem Flugzeug der NASA. Dieser Ort vereint mehrere wichtige Erinnerungen an mein Leben und meine Karriere als Künstlerin.
Eine aussergewöhnliche Erfahrung?
Eines Tages erhielt ich eine E-Mail von der NASA (Foto), in der sie mir anbot, an einem Flug über Grönland teilzunehmen… Ich dachte, das sei ein Scherz! Aber ich habe beeindruckende Bilder mitgebracht.
Welcher Gegenstand begleitet Sie immer?
Meine Sony-Kamera (Foto) ist mein Arbeitswerkzeug. Ich nehme auch meinen Geist und mein Herz mit auf meine Reisen. Die Natur hat so viel mitzuteilen und so viel zu lehren. Ich gehe immer mit einem völlig offenen Geist und Herzen und nehme alles mit, was die Natur mir geben kann. Ich nehme jedes Detail und jeden Moment auf und bringe dann alles nach Hause. Und natürlich habe ich auch immer warme Kleidung dabei! (lacht)
Der Eisbär auf dem Eisberg – ein rar werdendes Klischee?
Dieses Bild (Foto) berührt mich. Es ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, auf die Probleme des Klimawandels aufmerksam zu machen. Es ist kraftvoll und bedeutungsvoll: Der Bär lebt auf dem Eis. Wenn das Eis schmilzt, ist sein Lebensraum bedroht, und damit auch er. Ich male keine Tiere in meinen Werken, denn für mich ist es die Natur, die mich am meisten berührt. Aber auch die Tiere sind direkt betroffen.
Sie haben die Grossstadt verlassen und sich in Upstate New York niedergelassen. Was gefällt Ihnen an dieser neuen Umgebung?
Anfangs haben mein Mann und ich dort ein Haus als Zweitwohnsitz gebaut. Dann kam 2019 Covid, und wir beschlossen, während der Pandemie in diesem Haus zu bleiben. Am Ende entschieden wir uns, dauerhaft dort zu leben, weil ich es liebe, von der Natur umgeben zu sein. Ich kann den ganzen Tag arbeiten und um eine Pause zu machen, kann ich ganz einfach aus den grossen Fenstern schauen: Ich sehe die Landschaft, die sich je nach Tageszeit, Wetter oder Jahreszeit verändert. Heute zum Beispiel kann ich den sich auflösenden Nebel bewundern und die Berge in der Ferne sehen. Sie erinnern mich an meine Expeditionen im hohen Norden. Ich bin jedoch immer noch mit der Stadt New York verbunden und kehre regelmässig zurück.
Und wenn Sie in die Stadt zurückkehren…?
Ich gehe etwa einmal im Monat dahin und habe eine Art Routine entwickelt, die ich sehr schätze. Ich besuche Ausstellungen und Museen mit meiner Tochter, sehe mir Filme im Kino an… Ich tauche in die ganze Kultur New Yorks ein, die mir die Stadt bieten kann. Vor kurzem habe ich ein Konzert von Janelle Monáe besucht. Was für eine unglaubliche Performerin, die Show war unglaublich!