Die Haut hier ist so dünn, dass sich alles, was darunter passiert, abspiegelt. Die Augenpartie ist extrem Empfindlich und bedarf besonderer Aufmerksamkeit.

Ein Millimeter. Ein winziger Millimeter. Wovon die Rede ist? Von der Dicke – beziehungsweise Dünne – der Haut unter unseren Augen. Angesichts ihrer Zartheit kann man kaum glauben, dass hier 22 Muskeln täglich mehr als 10’000-mal aktiviert werden. Beim Lächeln, um zu blinzeln, um die Augen zusammenzukneifen oder um ein paar Tränen zu verdrücken. Kein Wunder, ist die Augenpartie besonders sensibel, reagiert sie auf die geringsten Anzeichen von Stress. Lange Tage vor dem Bildschirm, trockene Heizungsluft, zu wenig Schlaf und UV-Strahlen fordern ihren Tribut. Das Resultat? Augenringe, Schwellungen, Fältchen. «Die Haut der Augenpartie ist aufgrund der fehlenden Talgdrüsen trockener als unsere restliche Haut. Sie wird schnell gereizt, was zu spezifischen Schäden führt. So bilden sich auch nur in diesem Teil des Gesichts dunkle Ringe», erklärt Nadine Pernodet, Dermatologin und Senior Vice President of Bioscience bei Estée Lauder.

Grund ist die verlangsamte, zu Stauungen neigende Blutzirkulation, die unter der dünnen Haut sichtbar ist. Ebenfalls unschön: kleine Ansammlungen von Fettzellen, die zu Schwellungen führen. Die sogenannten Tränensäcke sind das Ergebnis eines gestörten Lymphflusses. «Es ist wichtig, die Haut unter den Augen mit Dermokosmetik zu behandeln, nicht nur, um ihre Qualität und ihre Ausstrahlung zu verbessern, sondern vor allem, um sie zu stärken», erklärt Philippe Berros, Augenchirurg und Experte bei der jungen Genfer Marke Teoxane. Denn je empfindlicher und dehydrierter die Haut ist, desto schneller entstehen die unerwünschten Effekte. Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Alter Kollagen abgebaut wird. Sind fetthaltige Nachtcremes die Lösung? Keine gute Idee! Sie sind oft zu reichhaltig. «Man muss bei der Zusammensetzung der Creme sehr vorsichtig sein, um die Haut nicht zu reizen. Es ist wichtig, die richtigen Inhaltsstoffe zu verwenden, zum Beispiel Antioxidantien, um Augenringe zu reduzieren. Das sind nicht die gleichen wie für den Rest des Gesichts», betont Pernodet.

Licht ins Dunkel bringen

Die Augenpartie wieder aufhellen, das ist die – grosse – Herausforderung. «Indem man die Schatten eliminiert, bringt man wieder Licht ins Gesicht. Das verbessert sofort die Ausstrahlung des Blicks», analysiert Berros. Die eigens für diese Gesichtspartie entwickelten Cremes, Öle und Seren enthalten daher Inhaltsstoffe, die genau auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmt sind. Die Pflegeprodukte sind mit Inhaltsstoffen angereichert, die Feuchtigkeit spenden, Entzündungen und Rötungen reduzieren oder feine Linien mildern.

Was ihnen gemein ist: Sie alle haben eine sofortige reparierende Wirkung und versorgen die Haut intensiv mit Nährstoffen, damit sie ihre Funktion erfüllen kann. Etwa mit Peptiden, Enzymen, Spurenelementen und Vitaminen. Auch die Textur spielt eine Rolle. Cremes eignen sich am besten für besonders trockene Hautpartien, da sie eine Schutzbarriere bilden. Seren sind praktisch für eine schnelle Aufnahme, quasi eine SOS-Hilfe, während Tuben mit kühlenden Applikatoren müde Haut straffen.

Individuelle Superzutaten

Jede Marke setzt auf ihre eigenen Superzutaten für die perfekte Rezeptur. Caudalie schwört auf eine Mischung aus Viniferinen (einem Aktivstoff aus Trauben), Koffein und Niacinamid, um die Augenpartie zu erfrischen. Bei Teoxane soll RHA – Resilient Hyaluronic Acid – die Haut um die Augen pflegen. Die langkettige Hyaluronsäure passt sich der Mimik besonders gut an. Der metallene Applikatorkopf hat einen kühlen, abschwellenden Effekt, um das Gewebe wieder zu straffen. Das Double Serum Eye von Clarins hingegen ist mit 13 Pflanzenextrakten angereichert, darunter Kurkuma, das für eine bessere Zellfunktion sorgt. Die Pflege wird morgens und abends mit einem leichten Klopfen aufgetragen, um Müdigkeitserscheinungen zu mildern und den Blick wieder strahlen zu lassen … innerhalb eines Augenblicks.

Die Seren

Die Cremes

Die glättenden Applikatoren