Die grossen Häuser feiern ihre geografische Verankerung, um auf der ganzen Welt zu strahlen.
Man braucht Wurzeln, um fliegen zu können… Dieses Bonmot hat in der Welt des Luxus derzeit eine besondere Relevanz. Hermès hat 2024 unter die Schirmherrschaft seiner Boutique in der 24, rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris gestellt. Die Kollektionen verleihen dem „Geist von Faubourg“ Ausdruck, indem sie hier ein architektonisches Detail und dort eine Fassade des historischen Gebäudes aufgreifen.
Auch die Schweizer Marke Akris ehrt ihren Geburtsort St. Gallen mit ihrem glorreichen Textilhandwerk. Ein Druck, der die Karte der Stadt abbildet, ziert Schals, Blusen und Geschenkschachteln.
Dior treibt die Huldigung der Heimat auf die Spitze. Das Motiv Plan de Paris geht auf die 1950er-Jahre zurück, als Christian Dior ein Halstuch entwarf, auf dem Lieblingsstrassen des Hauses eingezeichnet waren. Diors künstlerische Leiterin Maria Grazia Chiuri griff es für den Sommer 2023 wieder auf. Seitdem hat es sich als saisonübergreifendes Emblem etabliert, das in der Prêt-à-porter ebenso allgegenwärtig ist wie auf Lederwaren, auf Schreibwaren und neu auch auf Kosmetikprodukten.
Im Zeitalter von Google Maps erinnern diese zarten Linien daran, dass Geografie auch eine Frage des Blickwinkels ist. Dass es jedem freisteht, den Mittelpunkt der Welt an jenen Ort zu legen, für den das eigene Herz schlägt.