
Die neuen It-Bags, Gürtel mit Twist und ultraflache Neo-Sneaker: Der Stil steckt im Detail.

Freiheit für die Hände
Zunächst war sie winzig klein, so klein, dass man nichts hineinpacken konnte, nicht einmal einen Lippenbalsam. Für das Handy (das immer grösser wird) musste man diese schreckliche Kordel um den Hals tragen. Später wurde die It-Bag XXL, denn ja, was in einer Saison in ist, ist in der nächsten out. Sie wurde so gross, dass man zehn Minuten brauchte, um seine Schlüssel zu finden.
Heute hat sie die Form einer Banane – oder eines Croissants, wie Lemaire seinen Verkaufsschlager nennt. Bei Dior heisst sie D-Journey und soll leicht getragen werden, die Nase im Wind, die Hände in den Taschen (NICHT am Telefon). Bei Gucci (Foto) hat sie einen Hauch von Samuel Beckett, wie auf dem ikonischen Bild, das Lucio Berzioli 1971 in Florenz von ihm aufnahm. Das Haus Alaïa hat eine Tasche mit einer starren Struktur entworfen, die sich jedoch der Wirbelsäule anpasst und sich perfekt für eine Stadtsafari eignet.
Diese Neo-Sommertasche wird mit dem Schultergurt quer über dem Körper oder über der Schulter getragen. Schnallen Sie die Tasche niemals, wirklich niemals um die Hüfte. Sie ist kein Koalababy.



Flotte Schnalle
In den 2000er-Jahren war der Gürtel mit der Logoschnalle ein Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Clique. Man trug stolz die Initialen D & G oder LV. Sie waren omnipräsent, in Rapvideos wie in der Popkultur. Der beste Weg, um in den Luxuslederwarenbereich zu gelangen, ohne sich zu ruinieren. Heute offerieren einige Marken in ihren Boutiquen regelrechte Personalisierungszeremonien. So viel Auswahl für einen so kleinen Lederriemen … Gibt es kreative Alternativen zum Logo? Die gute Nachricht: Ja!
Bottega Veneta bietet den Bunny Belt an, einen Gürtel mit einer Schnalle in Form eines Hasenkopfes, mit Augen an der Seite und einer kleinen rosa Nase. Die Ohren bilden den Buchstaben «B» für Bottega, natürlich. Bei Chanel (Foto) bleibt der Doppel-C-Gürtel zeitlos, aber das Studio zelebriert ihn diese Saison als eine Art Körperschmuck, eine auf der emblematischen Doppelkette gefasste Feder. Bally wiederum verbindet Folklore und Tradition in einer gehämmerten Schnalle mit fast rustikalem Aussehen. Obwohl sie ihre Form verändert hat, bleibt die Schnalle ein Aushängeschild des Hauses.



Tänzelnde Füsse
Stellen Sie sich vor, Sie wären Greta Gerwig und würden zu David Bowies «Modern Love» im Film «Frances Ha» laufen, tanzen, sich drehen. Diese Mission wäre mit Schuhen, die das Gewicht der Welt tragen, wie wir sie in den letzten Saisons so oft gesehen haben, schlichtweg unmöglich. Flinke Füsse sehnen sich nach etwas, das den klassischen Sneaker mit dem Ballerina vereint und den Look des ersteren mit der Flexibilität des letzteren bietet.
Obwohl sie schon seit einiger Zeit auf dem Markt sind, wurden diese «ultraflachen Turnschuhe» (sie haben noch keinen offiziellen Namen) erst in dieser Saison bei den meisten Modenschauen gesehen – insbesondere bei Prada (Foto) – in knalligen, frechen Farben oder bei Dries Van Noten in wärmeren Tönen. Bei Miu Miu heissen sie Plume, bei Maison Margiela Sprinters. Jedes Mal verleihen diese Sneakers mit ihrem dezenten Retrolook der Silhouette einen zeitlosen Touch. Aber Vorsicht, wenn die Musik lauter wird, könnten sie sich verselbstständigen.



