
Gute Nachrichten: Die bekannten Designermarken widmen sich nun auch kleinen Räumen. Schickes Ambiente für urbane Zweitwohnungen.
Früher musste man sich damit abfinden: Den Bewohnern kleiner Wohnungen – Studenten, jungen Familien, kosmopolitischen Nomaden – blieb nichts anderes übrig, als sich mit Tischen, Stühlen und Sofas von populären Möbelhäusern zu begnügen – waren sie doch die einzigen, die sich intensiv mit einer optimalen Raumnutzung auseinandersetzten. Dank geht an dieser Stelle raus an Ikea und seine modularen Lösungen!
Die grossen Designermarken, die Apostel von edlen Oberflächen und kostbaren Verkleidungen, haben ihr Know-how lange Zeit auf die Bedürfnisse privilegierter Ästheten konzentriert, deren Badezimmer allein schon so gross ist wie die Wohnung manch eines anderen. Befeuert von Aufträgen von Hotels, Flughäfen oder Museen, bei denen Grosszügigkeit Teil des Konzepts ist. Doch die Zeiten ändern sich, und auch die Möbeldesigner lernen, ihre Entwürfe anzupassen.

Vor allem in den Metropolen führen die explodierenden Immobilienpreise und das Bevölkerungswachstum dazu, dass kleine Wohnungen an Wert gewinnen. Das Phänomen des «Microliving» gewinnt somit an Boden, auch bei denen, die sich ein Schloss leisten könnten. Zweitwohnsitze vom Typ «Tiny House», also Miniaturhäuser, werden populär, sei es als Adlerhorst unter den Dächern von Paris oder als Oase der Ruhe in einem norwegischen Wald. Um der Nachfrage gerecht zu werden, beginnen auch die grossen Player, über vielseitige Lösungen nachzudenken, und bieten bestimmte Möbelstücke in verkleinerten Varianten an.
Bei Calligaris beispielsweise wird das Sideboard Lake um neue Grössen erweitert, darunter eine kleinere Version für Räume mit wenig Quadratmetern. Sein Schöpfer, Matteo Redaelli vom BGR Design Studio in Mailand, stellt eine starke Nachfrage von Grossstadtbewohnern nach kompakten Lösungen fest: «Lange Zeit mussten Interessenten, die das Design von Lake schätzen, auf den Kauf verzichten, weil sie nicht genügend Platz hatten. Dank der neuen kompakten Version ist dieses Problem nun gelöst. Als Designer sind wir uns der vielfältigen Bedürfnisse unserer Kundschaft bewusst und konzipieren das Produkt von Anfang an so, dass es leicht variiert werden kann.»

Andere Marken wie LaCividina bieten eine grosse Auswahl an Sofas und Sesseln für kleine Räume an, darunter die Kollektion Timo mit leichtem Volumen. Die neue Sitzmöbel- und Sesselreihe Ozzy von Flexform verbindet Couture-Charakter (Diese Stoffe! Dieses Leder! Diese Verarbeitung!) mit kompakten Formen, die sich leicht von einem Raum in den anderen transportieren lassen. Und der gefeierte Designer Jasper Morrison hat für Magis eine Kollektion leichter Stühle und Tische mit geringem Platzbedarf entworfen.
Komm in mein hübsches kleines Bett …
Und was ist mit dem Bett? Die auf hochwertige Betten und Bettwaren spezialisierte italienische Marke Bolzan bietet wunderschöne Modelle namhafter Designer in ultrakompakten Ausführungen an. Das Modell Rosary von India Mahdavi ist mit einer Breite von 165 Zentimetern und seinem spektakulären, aber nicht sperrigen Kopfteil ein echter Bestseller.
Beatrice Bolzan, Kommunikationsmanagerin und Markenbotschafterin des Familienunternehmens, bestätigt: «Wir haben eine starke Nachfrage nach Betten, die möglichst wenig Platz einnehmen, insbesondere in Metropolen, wo die Wohnungsknappheit zur Entstehung neuer Wohnräume mit sehr begrenzten Flächen führt, etwa in Wolkenkratzern.» Klein kann eben auch ganz gross sein.


