Wir sehen rot! LED-Masken für den Heimgebrauch verwandeln das eigene Zuhause in ein Kosmetikstudio. Das Versprechen? Verjüngte und ebenmässigere Haut.

Auf den ersten Blick sehen die Geräte aus, als gehörten sie Darth Vader. Aber bei LED-Masken –
die Abkürzung steht für «light emittingdiodes» (auf Deutsch: Licht emittierende Dioden») – handelt es sich um von Wissenschaftlern entwickelte Minimaschinen zur Behandlung verschiedener Hautprobleme. In den vergangenen Jahren haben die Schönmacher ihren Weg aus Kliniken und Beauty-Salons in die Haushalte gefunden. Zu verdanken ist diese Entwicklung nicht zuletzt den sozialen Medien, wo sie als Wundermittel für strahlende Haut gefeiert werden.


Die Ursprünge der LED-Therapie gehen zurück auf Forschungen der NASA. Sie entwickelte die Technologie, um das Pflanzenwachstum auf Weltraummissionen zu fördern. Dabei entdeckten die Spezialisten, dass LED-Licht auch auf menschliche Zellen einen positiven Einfluss hat, insbesondere auf die Wundheilung. Der New Yorker Dermatologe Dr. Dennis Gross, der eine Reihe von LED-Geräten für den Heimgebrauch entwickelt hat, beschreibt das Licht als eine Zutat zur Hautpflege, die über die Rezeptoren in den Hautzellen wirkt.


Dr. Maryam Zamani, okuloplastische Chirurgin und Gründerin der Hautpflegemarke MZ Skin, ergänzt in einem Interview: «Lichttherapie im kosmetischen Bereich ist eine nichtinvasive Behandlungsmethode, bei der spezifische Lichtwellenlängen genutzt werden, um die Hautgesundheit und -ästhetik zu verbessern.» Eine Behandlung mit blauem Licht eliminiert gezielt Bakterien, welche Akne verursachen. Rotes Licht wiederum hat verschiedene Schattierungen, die in unterschiedlichen Hauttiefen wirken – von Rot über Bernstein bis hin zu nahinfrarotem Licht, welches noch tiefer eindringt und die Heilung auf Zellebene fördert. Es stimuliert die Durchblutung, unterstützt die Wundheilung und regt die Kollagenproduktion an. «Je nach Art des Lichtes eignet sich der Einsatz von LED zur Behandlung für unterschiedliche Probleme, angefangen von Falten und Pigmentstörungen bis hin zur allgemeinen Verbesserung des Hautbilds», so Dr. Zamani.

Prominente Fürsprecher


Weil das bei der LED-Therapie verwendete Licht im Gegensatz zu UV-Licht keine Bräunung verursacht, gilt das Verfahren bei sachgemässer Anwendung allgemein als sicher. Kein Wunder, dass LED-Masken für den Heimgebrauch aufgrund ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten eine grosse Anziehungskraft ausüben – auch auf viele Prominente. Schauspielerin Suki Waterhouse bezeichnet ihre LED-Maske von Current Body als «Lebensretter» für ihre Haut, und Kim Kardashian postete gar ein Bild von sich mit der Maske nach den Feiertagen – und verriet, dass sie sie an Weihnachten gleich mehrfach verschenkt habe. Selbst in Serien wie «Emily in Paris» und «Sex Education» werden die Geräte als futuristische Geheimwaffe für einen strahlenden Teint inszeniert.


Gleichwohl gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Heimgeräten und den leistungsstarken LED Geräten, die in dermatologischen Praxen oder Kosmetikstudios verwendet werden. «LED-Masken für den Heimgebrauch sind für regelmässige, langfristige Anwendungen konzipiert, um Hautprobleme mild zu verbessern», erklärt Tina Fruttiger, Sales Director von myBlend Schweiz und Deutschland. Für eine sichtbare Veränderung der Haut brauche es daher eine gewisse Disziplin. «Nach einem Monat erscheint die Haut jünger, straffer und strahlender. Diese Ergebnisse basieren auf einer klinischen Studie, in der die Maske drei- bis viermal pro Woche verwendet wurde.»


Damit die Behandlung zu Hause möglichst effektiv und sicher ist, müssen die Anweisungen des Herstellers genau befolgt werden. Dr. Roberta Vasconcelos-Berg, Dermatologin und Leiterin der ästhetischen Dermatologie am Universitätsspital Basel, betont: «Idealerweise konsultiert man vor Beginn der Behandlung einen Dermatologen. Das gilt insbesondere für Menschen mit Hauterkrankungen oder für Personen, die Medikamente einnehmen, welche die Lichtempfindlichkeit erhöhen können.»

Ausserdem sollte die Maske nicht häufiger als empfohlen verwendet werden, da eine übermässige Anwendung zu Reizungen führen kann. «Die Dosierung und die Anwendung sind entscheidend für den Erfolg der LED-Therapie.» Zahlreiche Experten raten zudem bei Migräne, Epilepsie sowie Augenleiden von einem LED-Heimgerät ab.


Ob man sich für eine professionelle LED-Behandlung oder ein Gerät für den Heimgebrauch entscheidet, hängt von den persönlichen Ansprüchen ab. Unabhängig von der gewählten Methode sollten die bekannten Grundregeln – Sonnenschutz, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf – nicht vernachlässigt werden. Denn letztlich kann selbst die fortschrittlichste Technologie uns nur so zum Strahlen bringen, wie wir es selbst zulassen.

Dr. Dennis Gross,DRx SpectraLite

ca. 500 Fr.

Currentbody LED Light Therapy Mask

ca. 350 Fr.

MyLEDmask von myBlend

ca. 1300 fr.

MZ Skin LightMAX supercharged LED Mask

ca. 900 Fr.