Man könnte sagen, David Beckham hat derzeit einen Lauf. Gerade hat der Ex-Fussballstar seinen 50. Geburtstag gefeiert, dann hat ihn König Charles III. auch noch zum Ritter geschlagen. Grund genug für die Schweizer Uhrenmanufaktur Tudor, ihren prominenten Werbeträger nach Zürich zum Gespräch zu laden. Ist David Beckham, der sich ab sofort mit einem «Sir» adeln darf, doch der am längsten tätige Ambassador der Schwesternmarke von Rolex. Seit 2017 wirbt er mit dem Slogan «Born to dare», ist für Kampagnen Motorrad und Snowboard gefahren und selbst Free Diving in Miami gegangen –  umzingelt von Haien. «Das war eine Herausforderung», gab er grinsend zu. Der industrielle Charakter des Zürcher Elektrizitätswerk, wo Beckham Journalisten und Vertreter der Uhrenbranche zum «Meet & greet» getroffen hat, passte da gut ins Bild.

Der 50-Jährige erinnert sich noch gut an seinen allerersten Besuch in dem Alpenland: «Als junger Spieler kam ich mit Manchester United in die Schweiz, ich habe meinen Grosseltern Schokolade mitgebracht», erzählte Beckham. Damals steckte seine Karriere noch in den Kinderschuhen. Auch Jahre später gibt er sich bescheiden, berichtete, wie er zum ersten Mal in Berührung mit der Marke Tudor gekommen ist: «Ich war in London und ging kurz vor Ladenschluss eine Strasse entlang, die für ihre Vintage- und Antiquitätengeschäfte bekannt ist. Ich sah eine Uhr im Schaufenster, von der ich zunächst dachte, es sei eine alte Rolex. Ich ging hinein, um sie anzuprobieren, und man sagte mir, es sei eine Tudor. Sie war umwerfend. Ich habe sie nicht gekauft, weil sie mir damals zu teuer war.»

Um Geld muss Beckham sich heute keine Gedanken mehr machen, der ehemalige Trainer der englischen Nationalmannschaft ist als Werbeträger inzwischen fast genauso erfolgreich wie auf dem Fussballfeld. Gilt der bis in die Fingerspitzen tätowierte Ehemann von Modesignerin Victoria Beckham doch selbst als Stilikone. Wie sich seine Garderobe im Laufe der Jahre entwickelt hat? «Vor zwanzig Jahren war ich viel experimentierfreudiger und habe mehr Grenzen überschritten. Heutzutage würde ich meinen Stil als zeitlos und klassisch beschreiben. Ich treibe ihn nicht mehr so oft auf die Spitze – das überlasse ich meinen Söhnen, die ständig mit ihrer Mode experimentieren. Meine Tochter übrigens auch», plauderte Beckham aus dem Kleiderschrank. Und ergänzte – das dürfte man bei seinem Arbeitgeber Tudor gerne hören -, dass er seine Garderobe stets um seine Uhren herum aufbauen würde und nicht anders herum: «Ob ich nun Jeans und T-Shirt oder einen massgeschneiderten Anzug trage, die Uhr muss zu meinem Look passen.» Auf die Frage, welche denn sein Favorit sei, gab Beckham sich diplomatisch: «Das ist, als würde man fragen, welches das Lieblingskind sei.»

Zum Abschluss der Veranstaltung schüttelte Beckham – der dem zurückhaltenden Schweizer Publikum «Höflichkeit» attestierte – zahlreiche Hände, posierte geduldig für Fotos und unterschrieb Trikots. Wie ein echter Gentleman – pardon – Ritter eben.