In diesen modischen Lokalen steht das Logo gleich mit auf der Speisekarte.

1. Louis Vuitton

Abheben in den Genusshimmel

Der Ort Liebhaber des Luxusbrands, das mit Reisegepäck gross wurde, dürften schon in freudiger Erregung ihre Koffer packen: Louis Vuitton plant sein erstes eigenes Hotel in Paris. Bis es soweit ist (Geduld, es wird noch etwa vier Jahre dauern), kann man Zwischenstopp in Doha machen. Am Flughafen hat die Louis Vuitton Lounge by Yannick Alléno für Business-Class-Passagiere eröffnet. Für die Menüs zeichnet der Dreisternekoch Alléno persönlich verantwortlich.

Das Design Das dschungelartige Ambiente lichtet sich zu hellen Räumen mit Farbakzenten. Hier ein tiefer Tisch von India Mahdavi, dort ein Armstuhl von Martin Eisler. Zahlreiche Möbel stammen zudem aus der hauseigenen Linie Objets Nomades.

Die Delikatesse Es gibt ein À-la-Carte-Menü und ein Tasting Menu. Mais naturellement lässt man nichts auf das Erbe kommen und serviert französische Delikatessen wie Parisian viennoiseries.

Louis Vuitton Lounge by Yannick Alléno, Hamad International Airport, Doha, Katar, eu.louisvuitton.com

2. Gucci

Haute cuisine für Fashionistas

Der Ort Fashionistas zählen bereits die Tage, seitdem die Kering Group ein Gebäude nahe des Place Vendôme erworben hat, in dem ein Gucci-Flagship-Store eröffnet wird – samt Restaurant. Bis es soweit ist, kann man die Dependancen in Florenz, Tokio, Beverly Hills oder Seoul besuchen. Wir legen Ihnen besonders die Osteria in Italien ans Herz, der Geburtsstätte der Marke. Das Restaurant, das Teil des Gucci Garden ist, liegt nahe der Uffizien.

Das Design Grüne Wände, kobaltblaue Samtstühle und das eigene Geschirr tragen die Handschrift des ehemaligen Chefdesigners Alessandro Michele.

Die Delikatesse Hier trifft Haute Couture auf Haute Cuisine: Kein Geringerer als Dreisternekoch Massimo Bottura steht hinter dem kulinarischen Konzept der Gucci Osteria. Die Leitung der Küche hat die Kolumbianerin Karime Lopez inne. Fleisch und Gemüse aus der Toskana werden mit mexikanischen, japanischen und peruanischen Einflüssen gepaart.

Gucci Osteria da Massimo Botturaredi, Piazza della Signoria 10, Florenz, Italien, www.gucciosteria.com

3. Dior

Zurück zu den Wurzeln

Der Ort Das Restaurant, das erst vergangenes Jahr eröffnet hat, befindet sich an einer legendären Adresse: Avenue Montaigne 32, dem Stammsitz von Dior, nach dem auch ein Taschenmodell benannt ist. Die Boutique wurde zwei Jahre lang renoviert, seit der Neueröffnung besitzt sie eine Galerie und besagtes Sahnehäubchen.

Das Design Stararchitekt Peter Marino gestaltete das Interieur mit schwarz-weissen Sitzgelegenheiten und Versailles-Parkett.

Die Delikatesse Das Menü ist inspiriert vom kulturellen Erbe der Marke und dem Kochbuch von Monsieur Dior persönlich, «La Cuisine Cousu-Main». Am Herd steht Jean Imbert, der am Institut Paul Bocuse gelernt hat. Er interpretiert französische Klassiker neu. Was dabei herauskommt? Etwa ein «New Look»-Croque mit Trüffeln. Die Suppe wird mit Kräutern aus dem ehemaligen Anwesen des Designers veredelt.

Restaurant Monsieur Dior, 32 Av. Montaigne, Paris, Frankreich, dior.com

4.Ralph Lauren

Kaffee mit gutem Gewissen

Der Ort Nur wenige Gehminuten vom New Yorker Central Park entfernt hat 2014 das erste Café des amerikanischen Modehauses Ralph Lauren eröffnet, an der Ecke Madison Avenue /55th Street. Es besitzt einen eigenen Eingang zur Strasse, drinnen gehen Café und Boutique nahtlos ineinander über. Perfekt, um sich nach einem langen Spaziergang im Park wieder zu stärken. Im Sommer stehen Stühle vor dem Café. Inzwischen gibt es zahlreiche Ableger, unter anderem in London und München.

Das Design Das Lokal ist hell und freundlich eingerichtet, mit einem Vintage-Feel. Viel Weiss und Holz werden vom Signature-Grün der Marke ergänzt.

Die Delikatesse Ganz klar: die eigene Kaffeemischung «Ralph’s Roast». Die Bohnen stammen aus Zentral- und Südamerika und
werden in Philadelphia von La Colombe geröstet. Das Besondere: Es wird nur mit Kaffeebauern zusammengearbeitet, die schonend mit den wertvollen Ressourcen umgehen.

Ralph’s Café, 888 Madison Ave, New York, USA, ralphlauren.com/ralphs-coffee-locations-feat

5. Armani

Neuer Anstrich für einen Trendsetter

Der Ort Als das Emporio Armani Caffè & Ristorante im Jahr 2000 eröffnete, war es das erste seiner Art. Inzwischen sind zwei Jahrzehnte ins Land gezogen und dem Pionier wurde ein Redesign verpasst. Neu ist nicht nur das Interieur, sondern auch der Outdoorbereich. Während im Café im Erdgeschoss tagsüber Gäste empfangen werden, hat das Restaurant eine Etage höher auch abends geöffnet.

Das Design Der Stil ist inspiriert von den 1930er-Jahren, stammt doch auch das Gebäude aus dieser Epoche. Signor Armani und sein Designteam haben die historischen Elemente jedoch gekonnt ins Hier und Jetzt übersetzt. Edel sieht es auf beiden Stockwerken aus, unten setzen Farbtupfer Akzente, der obere Bereich ist in Grün-Grau-Tönen gestaltet.

Die Delikatesse Versuchen Sie unbedingt das Safranisotto, das mit Zitrusnoten überrascht.

Emporio Armani Caffè & Ristorante, Via dei Giardini 2, Mailand, Italien, www.armani.com

6. Bulgari

It’s Aperitivo-o’clock!

Der Ort Ein Schmuckhaus, das auf Hospitality-Abwegen ist. Der römische Juwelier führt seit 2004 sogar eigene Hotels. Das neunte und jüngste Haus befindet sich in Rom und besitzt eine edle Bar im Erdgeschoss des Gebäudes, das sich an der Piazza Augusto Imperatore befindet.

Das Design Hingucker ist der lange Tresen mit seinen 60 handgeblasenen Röhren aus Muranoglas, die mit Goldstaub von Barovier & Toso verziert sind. Mit ihrem diffusen Licht bringen sie den Raum zum Strahlen. Besonders beliebt ist die Bar zum Aperitivo, wenn jede Menge Cocktails über die Marmorplatte wandern. Bei gutem Wetter wird der Spass auf die Terrasse verlegt.

Die Delikatesse Für den kleinen Hunger empfehlen wir Beef Tartar mit Himbeer-Mayonnaise, für den grossen wartet im Restaurant im fünften Stock die Sterneküche von Niko Romito.

Bulgari Bar, Piazza Augusto Imperatore 10, Rom, Italien, www.bulgarihotels.com

7. Prada

Grün wie die Hoffnung

Der Ort Im Erdgeschoss des Londoner Kaufhauses Harrods, dem vielleicht traditionsreichsten der Welt, gehen Italien und England eine bilaterale Liaison ein, die weitestgehend visums-, aber nicht kalorienfrei ist. Anhänger des Mailänder Modelabels dürfen sich jedoch nicht allzu lange Zeit lassen – das Café in Knightsbridge ist ein Pop-up und nur bis Ende des Jahres in London beheimatet.

Das Design Nichts anderes haben wir von Prada erwartet: schlichte Eleganz, wohin das Auge blickt. Inspiriert von der ersten Boutique des Modehauses, die 1913 in Mailand eröffnete, spiegelt das schwarz-weisse Schachbrettmuster auf dem Boden die ikonischen monochromen Entwürfe des Labels wider.

Die Delikatesse Wie heisst es so schön: Grün ist die Farbe der Hoffnung! Hier wird sie garantiert erfüllt. Der Pistazienkuchen mit Pistazien-Croccantino, Biscuit und Vanillecreme schmeckt nicht nur köstlich, sondern passt auch perfekt zum Farbkonzept.

Prada Caffè, Harrods, 135 Hans Rd, Brompton Rd, London, England, www.prada.com/ch/de

8. Tiffany

Ein Bijou in New York

Der Ort Der Film ist ein Klassiker, der Ort legendär: Endlich können Sie im The Blue Box Café tatsächlich wieder «Frühstück bei Tiffany’s» einnehmen. Nachdem der Flagshipstore des Juweliers an der Fifth Avenue vier Jahre lang umgebaut wurde, strahlt er jetzt in neuem Glanz. Das Café befindet sich nicht mehr im vierten, sondern neu im sechsten Stock.

Das Design Türkis so weit das Auge blickt: Von der Decke baumeln hunderte der ikonischen Schmuckschachteln. Für das Interior Designer zeichnete wieder einmal Stararchitekt Peter Marino verantwortlich.

Die Delikatesse In der Küche steht Daniel Boulud. Klaro, ist das «Blue Box Breakfast Menu» für 58 US-Dollar der Favorit. Die leichtere (auch fürs Portemonnaie) Variante ist «Holly’s Favorites»: Für 39 US-Dollar gibt es ein Gipfeli, ein Madeleine, einen frisch gepressten Saft und einen Kaffee oder eine heisse Schoggi.

Blue Box Café by Daniel Boulud, Tiffany & Co., im 6. Stockwerk, 727 5th Avenue, New York, USA, www.blueboxcafenyc.com

9. Chanel

Beige ist das neue Schwarz

Der Ort Beige, die Kollaboration von Chanel und Sternekoch Alain Ducasse, befindet sich im zehnten Stock des Ginza Buildings in Tokio mit einem spektakulären Blick über die aufregende Stadt, die schon die Protagonisten des Films «Lost in Translation» nicht schlafen liess.

Das Design Fast getraut man es sich nicht zu sagen, aber ja, auch hier hatte Stararchitekt Peter Marino wieder seine Finger im Spiel. Die grossen Luxuslabels lieben sein sicheres Gespür für Eleganz, das sich hier in dem für Chanel typischen Tweed niederschlägt, mit dem die Kissen bezogen sind.

Die Delikatesse Chanel ist das französische Modehaus schlechthin, bien sûr stehen viele französische Gerichte auf der Speisekarte – die aber mit japanischen Zutaten ergänzt werden. Wir empfehlen das viergängige Signature-Menü plus Dessert, das mit rund 150 Franken wesentlich günstiger ist als ein Chanel-Täschchen.

Beige Alain Ducasse, Chanel Ginza Building 10 F, Tokio, Japan, www.beige-tokyo.com/en

10. Maison Kitsuné

Einfach königlich!

Der Ort  Nach der erfolgreichen Premiere in Tokio war dies die zweite Café-Dependance des angesagten Musik- und Modelabels. Inzwischen gibt es Ableger auf der ganzen Welt, das Pariser Café direkt am Jardin du Palais Royal hat aber eindeutig die schönste Lage. Morgens kann man seinen Café au Lait unter Sonnenschirmen vor dem Café schlürfen und auf die Bäume der hübschen Gartenanlage blicken.

Das Design Nach mehr als zehn Jahren war es Zeit für einen frischen Look. Dass der mehr als zeitgemäss ist, versteht sich fast von selbst. Stecken hinter dem Brand doch Gildas Loaëc, ehemaliger Art-Director und Manager der Band Daft Punk, und Architekt-gone-Fashion-Designer Masaya Kuroki. Beherbergt in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, ist das neue Design mit viel Marmor und Holz minimalistisch-elegant.

Die Delikatesse Aus der Marzocco-Maschine läuft zwar erstklassiger Espresso, die Pariser lieben aber auch den Matcha Latte des Hauses.

Café Kitsuné Palais Royal, 51 Galerie Montpensier, Paris, Frankreich, www.maisonkitsune.com

Vom Strand an den Strassenrand

Letzten Sommer lümmelte man noch auf Liegen mit Burberry-Muster, diesen liess sich die Haute Volée auf dem G-Logo von Gucci nieder: Der Beach Club «Loulou Ramatuelle» spielt modisch ganz vorne mit, wenn es um Kooperationen mit angesagten Fashion Labels geht. Auch Loro Piana und Jacquemus haben die Côte d’Azur als Schaufenster für ihre Designs entdeckt. Nicht nur Sonnenanbeter und Wassernixen haben gemerkt: Dieser Sommer stand ganz im Zeichen von Strandklubs, die von Designerlabels eingekleidet wurden.

Auf Sizilien haben Dolce & Gabbana den Poolbereich des «San Domenico Palace by Four Seasons», das in der zweiten Staffel von «White Lotus» seinen grossen Auftritt hatte, in Blautöne getaucht, an der Amalfiküste beehrte das Maison Valentino das Fünfsternehotel «Palazzo Avino» mit einem «Summer Take Over», im «Shellona Beach» in Saint-Tropez nahmen Fashionistas auf dem Toile de Jouy Sauvage-Muster von Dior Platz. Während es sich bei den Strandklubs zumeist um temporäre Pop-ups handelt, setzen Modehäuser schon länger auf gebrandete Restaurants und Hotels, die nicht nur einen Sommer lang ihre Zelte aufschlagen.

In eigenen Restaurants oder Hotels wird die DNA von Modemarken auf ein neues Level gehoben


Nun mag sich der eine oder die andere denken: Huch, warum machen Modehäuser auf einmal in Restaurants, Cafés oder Hotels, also in einer branchenfremden Industrie, in der es schon viele grosse Player gibt?


Der Schritt ergibt aber durchaus Sinn. Zum einen wird mit bezahlbaren Törtchen eine neue Kundschaft angesprochen, die sich vielleicht noch keine Designertasche leisten kann, aber schon einmal auf den Geschmack des Lifestyles mit Logo kommt. Zum anderen dienen die Restaurants, Cafés oder Hotels als eine Art Showroom, in dem die DNA der Marke auf ein neues Level gehoben wird. Nicht selten besitzen Modehäuser wie Gucci, Hermès oder Missoni auch eine eigene Home Collection, die natürlich nirgendwo besser zur Geltung kommen könnte als in den eigenen vier Wänden. Und zu guter Letzt wissen auch globale Megabrands um den neusten Trend, der nicht mehr heisst «besitzen», sondern «erfahren»: Luxury Experiences.