In diesen Unterkünften gehen Sternschnuppen aufs Haus. Freie sicht aufs Firmament!

1. Namibia

Die Milchstrasse zum Greifen nah

Der Ort Nahe den berühmten Dünen von Sossusvlei befindet sich die andBeyond Sossusvlei Desert Lodge am Rande des Namib Rand Nature Reserve, des ersten Lichtschutzgebiets Afrikas. Es wird penibel darauf geachtet, dass so wenig Licht wie möglich nach aussen dringt. Das Ergebnis: Die Milchstrasse und ihre Sterne leuchten nachts wie ein Feuerwerk.

Das Hotel Beim Bau der zehn Lodges stand Nachhaltigkeit im Fokus. Solarpaneele erzeugen Strom, ein Recyclingsystem bereitet das Wasser auf. Breite Fensterfronten und ein Oberlicht über dem Bett stellen sicher, dass keine Sternschnuppe verpasst wird. Dafür sorgt auch der hauseigene Astronom.

Und sonst? Wüste, so weit das Auge blickt, durch die Antilopen und Zebras springen. Das am dünnsten besiedelte Land der Welt lässt den Puls herunterfahren. Rauf geht er nur beim Besteigen der «Dune 45», der berühmtesten Düne von Sossusvlei. Der Aufstieg dauert rund 45 Minuten.

andBeyond Sossusvlei Desert Lodge, Sossusvlei, Namib-Naukluft Park, Namibia, andbeyond.com

2. Portugal

Die Einsamkeit zelebrieren

Der Ort Der Landstrich Alentejo macht zwar zwei Drittel des Landes aus, aber nur etwa zehn Prozent der Portugiesen leben hier. Man hat diese zauberhafte Gegend samt Korkeichen, Weinreben und Mandelbäumen quasi ganz für sich alleine, selten war der Begriff Overtourism mehr ein Fremdwort. Die Gegend ist als Dark Sky Reserve ausgezeichnet, in dem es besonders wenig Lichtverschmutzung gibt.

Das Hotel Über 200 Jahre alt ist das Gehöft São Lourenço do Barrocal, das einst der Jagdgrund für die Königsfamilie war. Pritzker-Preisträger Eduardo Souto de Moura hat die alten Arbeiterzimmer und Stallungen in schönste Gästezimmer umgewandelt. Für die privaten Sterneguck-Sessions kommt ein Astronom der benachbarten Sternwarte vorbei.

Und sonst? Rund um das Hotel gibt es viele spannende Töpfereien – und auch Webereien – zu entdecken, in denen man den Handwerkern bei der Arbeit zuschauen kann.

São Lourenço do Barrocal, São Lourenço do Barrocal, Portugal, barrocal.pt

3. Malediven

Observatorium auf dem Wasser

Der Ort Die Nähe zum Äquator und das Fehlen fast aller Lichtquellen machen das Baa Atoll – ein UNESCO-Biosphärenreservat – zum perfekten Spot, um sowohl die Sterne der südlichen wie auch der nörd- lichen Halbkugel zu beobachten. Aber auch unter Wasser gibt es einiges zu sehen: Die Korallenwand «Yellow Wall» des Hausriffs fällt 25 Meter in die Tiefe.

Das Hotel Natürlich gibt es Overwater-Villen in dem 5-Sterne-Resort, schliesslich brüsten sich fast alle Unterkünfte auf den Malediven damit. Was aber einmalig ist, ist das erste Overwater-Observatorium der Welt. Und nicht nur das: Es kommt auch noch mit einer integrierten Bar daher, deren Cocktails das Thema Kosmos aufgreifen. Die hauseigenen SKY-Gurus des Anantara Kihavah erklären die Sternenbilder.

Und sonst ? Erkunden Sie beim Island Hopping mit einer Segelyacht die unbewohnten Inseln in der Umgebung. Das Robinson-Crusoe-Feeling gibt es gratis dazu.

Anantara Kihavah Maldives, Kihavah Huravalhi Island Baa Atoll, Malediven, Maldives, anantara.com/en/

4. Chile

Eine Landschaft wie auf dem Mond

Der Ort Die Atacama-Wüste gilt als trockenste Wüste der Welt. Im Osten fangen die Anden den Regen ab, im Westen halten die Hügel vor dem Pazifik den Nebel auf. Das trockene Klima der Hochebene und die absolute Dunkelheit bei Nacht machen sie zu einem der besten Orte auf der Welt, um den Sternenhimmel und das Weltall zu beobachten.

Das Hotel Die Lodge Nayara Alto Atacama liegt im ruhigen Catarpe-Tal, inmitten einer atemberaubenden Kulisse. Die Architektur ist von den Dörfern in der Umgebung inspiriert. Es ist das einzige Luxushotel in San Pedro, das mit dem S-Zertifikat für nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet ist. Es verfügt über eine eigene Sternwarte, der Aussichtspunkt heisst Ckepi – «Auge» in der Kunza-Sprache.

Und sonst? Wie von einer anderen Welt scheinen die Salzpfannen und Geysire in der Atacama-Wüste. Lassen Sie sich nicht die pinkfarbenen Flamingos entgehen und das Valle de la Luna, ein Tal, in dem es wie auf dem Mond aussieht.

Nayara Alto Atacama, San Pedro de Atacama, Antofagasta, Chile, nayaraaltoatacama.com

5.Schweiz

In der eigenen Bubble träumen

Der Ort Zugegeben, der Name ist etwas irreführend. Denn bei dem Million Stars Hotel handelt es sich nicht um ein einziges Gebäude. Die Hotelzimmer sind auf viele verschiedene Orte in der Schweiz verteilt. Was sie eint: Sie befinden sich alle inmitten der Natur und bieten eine einzigartige Sicht auf den Sternenhimmel.

Das Hotel Im Weiler Walenguflen, hoch über dem Walensee, kann man sich wortwörtlich in seine eigene Bubble zurückziehen. Was man sich darunter vorstellen kann? Ein rundes, transparentes Zelt, das wie eine Suite samt gemütlichem Bett daherkommt. Mummeln Sie sich ein und bestaunen Sie nachts die Sterne über dem Kerenzerberg und über den Churfirsten. Morgens kann an der Frühstücksbar ein feines Zmorge zubereitet werden: Es gibt eine Kaffeemaschine, einen Herd und einen Kühlschrank.

Und sonst? Wandeln Sie auf dem Kerenzerberg Römerweg auf den Spuren der Römer. Wanderer werden auf dem Höhenweg mit einem wunderbaren Panorama belohnt.

Bubble-Suite im Weiler Walenguflen, Obstalden, Schweiz, rafters.ch/bubble-hotel.html

6.Chile

Erstes Dark Sky Sanctuary weltweit

Der Ort Die Milodge Elqui Domos liegt in der Coquimbo-Region, nahe dem Dorf Pisco Elqui. Hier befindet sich das erste International Dark Sky Sanctuary der Welt. Kaum irgendwo sonst kann man so gut Sterne beobachten: An über 260 Nächten im Jahr ist der Himmel wolkenlos. Grund sind die geringe Luftfeuchtigkeit und die geografische Höhe.

Das Hotel Die Kabinen gleichen einem Observatorium. Das Dach lässt sich öffnen, sodass man durch ein Panoramafenster von seinem Bett freie Sicht auf das Firmament hat. Wahlweise kann man auch in zeltähnlichen Unterkünften nächtigen. Es gibt auch zahlreiche Outdoorlounges, geschulte Guides erklären die Sterne mittels eines Profiteleskops.

Und sonst? Sie ahnen es vielleicht schon: Im Dorf Pisco Elqui finden sich die meisten Pisco-Destillerien des Landes. Was Schöneres könnte man sich vorstellen, als mit einem Pisco Sour in der Hand nach Sternschnuppen Ausschau zu halten? Darauf stossen wir jetzt schon an!

Milodge Elqui Domos, Valle del Elqui, Pisco Elqui, Chile, milodge.com/elqui-domos

7.Schweiz

Schlafen zwischen Berggipfeln

Sommer

Der Ort Es gibt wohl kaum einen beeindruckenderen Ort, um eine Nacht unter – quasi – freiem Himmel in der Schweiz zu verbringen. Der Cube Aletsch liegt auf dem Eggishorn, von wo der Blick auf den Grossen Aletschgletscher und zahlreiche 4000er geht. Fernab von jeglicher Zivilisation leuchten die Sterne hier besonders hell.

Das Hotel Der Wohncontainer steht auf einer Terrasse aus Holz. Die Stahlkonstruktion wirkt wie ein faradayscher Käfig, der mit der Erdung der Bergstation verbunden ist. So schlummert man selbst bei Gewitter völlig sorgenfrei.

Und sonst? Die Frage, was man sich hier anschauen sollte, erübrigt sich. Als längster Gletscher der Alpen gehört der Aletschgletscher zum UNESCO-Welterbe. Also schnell hin: Schliesslich sind seine Tage aufgrund der Klimaerwärmung gezählt. Die Erlebnisausstellung Gletscherwelt auf dem Bettmerhorn gibt interessante Einblicke in das Naturphänomen.

Cube Aletsch, Fiesch, Schweiz, www.aletscharena.ch/planen-buchen/angebote-erlebnisse/angebot/cube-aletsch

8.Finnland

Der Schatz der Natur

Der Ort Hoch im Norden von finnisch Lappland gelegen, ist der Ort Saariselkä das Eingangstor zum Urho Kekkonen National Park. Die Wildnis ist noch nahezu unberührt und im echten Wortsinn ein Schatz: In der Gegend wurde das grösste Goldnugget Finnlands gefunden.

Das Hotel Inhaber Markku Inkilä ist berühmt für seine Fotos der Nordlichter, die in zahlreichen Medien publiziert wurden. Bei den drei Resorts, die er mit seiner Frau Susanna betreibt, führte ihn auch das Licht: Alle Aurora-Cabins des Northern Lights Village haben ein verglastes Dach, das beheizt ist und so stets eine freie Sicht auf die Nordlichter garantiert.

Und sonst? Das Sami Cultural Center widmet sich dem Volk der Samen, im Panoramatheater werden Filme über die Pflanzen und Tiere der Region gezeigt. Wer ein Rentier lieber live sehen möchte, macht im Sommer eine Paddeltour, im Winter werden Husky-Schlittenfahrten und Schneemobilsafaris angeboten.

Northern Lights Village, Saariselkä, Finnland, northernlightsvillage.com

9.Island

Die Nordlichter stets im Blick

Der Ort Rund 90 Minuten von Reykjavik entfernt, liegt das im Stil einer Blockhütte erbaute Haus im Süden Islands, umgeben von Feldern mit Wildblumen. Das Städtchen Hella befindet sich zwischen Selfoss und Hvolsvollur an der Ringstrasse, die einmal um die Insel führt. Von hier aus kann man die vielen natürlichen Highlights des «Golden Circle» bequem entdecken: einfach abbiegen!

Das Hotel Sie haben die Qual der Wahl, von wo aus Sie die Nordlichter im Hotel Rangá beobachten wollen: von der eigenen Sternwarte aus, von den geo-thermischen Whirlpools unter freiem Himmel oder doch lieber vom rundum verglasten Gourmet-restaurant? Der hauseigene Astronom steht zwischen September und April immer parat.

Und sonst? Am Diamond Beach werden Sie zwar keine echten Edelsteine vorfinden, die abgebrochenen Stücke von Eisbergen sind aber nicht minder beeindruckend. Auf dem schwarzen Sand des Vik-Strandes funkeln die Eisbrocken wie hundert Karat.

Hotel Rangá, Hella, Island, hotelranga.is

10.Schweiz

Schatzkarte zu den Sternen

Der Ort Wiesen, Wälder, Berge: Die Lenzerheide ist die Ferienregion par excellence, wenn es darum geht, tief durchzuatmen und abzuschalten. Ein Paradies für Wanderer, Mountainbiker und Skifahrer (zumindest in den Wintermonaten, versteht sich).

Das Hotel Ausgestattet mit einem Rucksack und einem Lageplan, beginnt das Abenteuer «Unterm Himmelszelt». Ist das geheime Areal gefunden, warten auf die Hobbyastronomen Liegen sowie eine Truhe mit Fellen und Decken. Einmal bequem gemacht, hilft eine Sternenkarte mit einer Schablone dabei, die Himmelskörper der Milchstrasse auszuspähen – natürlich mit einem guten Tropfen in der Hand. Alternativ können die Gäste der Guarda Val von der Dachterrasse Sul Tegt den Mond beobachten.

Und sonst? Begeben Sie sich auf die Spuren der berühmtesten Schweizer Kinderbuchfigur: Auf dem sechs Kilometer langen Globi-Rundwanderweg lernt man an 13 Stationen spielend Wissenswertes über Natur und Technik.

Maiensäss-Hotel Guarda Val, Lenzerheide, Schweiz, www.guardaval.ch

Es steht in den Sternen

Geflügelte Wörter, die sich um das Thema drehen, gibt es zuhauf: Die Sterne lügen nicht, dem Himmel sei Dank, um Himmels Willen … Schon in der Antike waren die Menschen fasziniert vom Sternenhimmel, orientierten sich an ihm, um die Jahreszeiten abzulesen. Die Babylonier legten schliesslich den Grundstein für die heutige Form der westlichen Astrologie: der Glaube, dass die Himmelskörper einen unmittelbaren Einfluss auf unser Leben haben.

In der Antike entwickelten Philosophen wie Aristoteles astrologische Ideen weiter, die im Mittelalter ihre Blütezeit erlebten. Die Aufklärung läutete jedoch ihr Ende ein: Wissenschaftler erklärten die Astrologie für Humbug, für Aberglauben. Nach Jahrzehnten, in denen Horoskope milde belächelt wurden, feiert die Sternendeutung heute ein fulminantes Comeback. Sie ist zu einem echten Zeitgeisttrend avanciert. Warum? Ein Grund könnte das neu entflammte Interesse an Spiritualität sein. Sie füllt die Lücke, die die zunehmende Abkehr von der Religion hinterlassen hat.

Selbst Luxusbrands zelebrieren sie. Schon Christian Dior hatte ein Faible für Tarotkarten, das sich im Seidentuch «La Roue de la Fortune» manifestiert: Es illustriert Sternzeichen umgeben von Glücksbringern des Maison. Van Cleef & Arpels erweitert seine Zodiac-Kollektion regelmässig. Hermès betitelt einen Schal mit der unmissverständlichen Aussage «Astrology forever», Fendi liess sich für seine Sommer-Capsule-Kollektion 2023 auch von den Sternzeichen inspirieren und Alessandro Micheles letzte Resort Collection für Gucci trug den Titel «Cosmogonie». Wenn das keine guten Omen sind!