Die grossen Marken bringen einen Hauch von Glamour in die Bergwelt. Diese Labels sind Gipfelstürmer de Luxe.

1. St. Moritz

Hüttengaudi

Das Konzept Seit den 1990er-Jahren feiert der Modedesigner Giorgio Armani seine Liebe für den Winter mit der saisonalen Kollektion Armani Neve – und stellt sie an exklusiven Shoppingdestinationen wie Paris, Milano, Tokio, Chengdu oder Chicago stolz zur Schau. In den Bergregionen geht der Italiener einen Schritt weiter.

Das Angebot Diese Saison spannt der Brand erneut mit den legendären Berghütten «Alpina» in St. Moritz und «1850» in Megève zusammen. Auf den mit individuell für die Location gestalteten Tischen und Stühlen der Panoramaterrassen servieren Mitarbeitende in speziell angefertigten Uniformen Cocktails und Armani-Pralinés auf für die jeweilige Location ausgewähltem Geschirr.

Die Details Die Bergterrassen-Take-overs von Giorgio Armani in St. Moritz und Megève beginnen mit dem jeweiligen Startschuss der Skisaison und enden mit deren Abschluss im kommenden Frühjahr.

www.armani.com

2. Alta Badia (IT)

Gourmet-Skisafari

Das Konzept Skifahren macht hungrig – und nie und nirgends wird dem so fantastisch Abhilfe geschaffen wie während des Saisonauftakts im Skigebiet von Alta Badia. Der Gourmet-Skisafari-Event, mit dem die Italiener alljährlich offiziell die Skisaison eröffnen, ist Kult: Statt den üblichen Küchenmannschaften stehen in ausgesuchten Hütten einen Tag lang preisgekrönte Michelin-Köche aus den umliegenden Hotels hinter dem Herd. Auf 2000 Metern Höhe in den Südtiroler Dolomiten.

Das Angebot Dieses Jahr dürfen sich hungrige Gourmetskifahrer auf exklusive Menüs der Sterneköche Massimiliano Alajmo, Simone Cantafio, Giancarlo Morelli, Cristian Fagone und Peppe Guida freuen.

Die Details Die diesjährige Gourmet-Skisafari findet am 14. Dezember zwischen 11 und 15 Uhr statt. Tickets sowie Informationen, welcher Koch in welcher Hütte welche Köstlichkeiten serviert, finden Sie auf der Website von Alta Badia.

www.altabadia.org

3. Gstaad

Chanel-Pop-up

Das Konzept Vergangenes Jahr war Chanel erstmals mit einer Winter-Pop-up-Boutique im Schweizer Nobelskiort Gstaad präsent – und stiess damit auf so viel Anklang, dass man das Projekt diesen Winter wiederholt. Als Location hat die Maison ein leicht abseits des Dorfzentrums gelegenes, traditionelles Holzchalet aus dem frühen 20. Jahrhundert ausgesucht – dasselbe wie schon letztes Jahr –, in dem auf einer Fläche von 120 Quadratmetern exklusive Highlights aus Prêt-à-Porter, Accessoires, Uhren und Schmuck präsentiert werden.

Das Angebot Die zwei Etagen bieten Platz für vieles: Von den neuen Crosière- und Coco-Neige-Kollektionen über Uhren, Taschen und Schuhe, Kosmetik bis hin zur Haute-Joaillerie finden Chanel-Liebhaber hier absolut alles, was das Herz begehrt.

Die Details Die Pop-up-Boutique von Chanel an der Lauenenstrasse 2 in Gstaad ist vom 12. Dezember 2024 bis zum 9. März 2025 geöffnet.

www.chanel.com

4. Zermatt

Chin-chin!

Das Konzept Es ist mittlerweile eine Tradition, die sich gut eingespielt hat. Wenn die ersten Schneeflocken in den Skigebieten fallen, erobert das Champagnerhaus Veuve Clicquot die beliebtesten Bergterrassen der Alpen. Schaffelle, Gondeln, sogar eine Jurte oder eine Bar in den ikonischen Farben des Hauses erobern die Pisten.

Das Angebot Die Auswahl an Möglichkeiten, Bubbles mit Blick auf die schönsten Gipfel zu geniessen, ist gross. In der Schweiz gibt es in Zermatt (im «Hotel de la Poste», in der «Champagne Bar» und im «Bergrestaurant Blatten»), in Gstaad («Restaurant Eggli») und in St. Moritz («Sönnenstubli im Hotel Kempinski») drei Terrassen, die in den Farben des Champagnerhauses gehalten sind.

Die Details Um seine Champagnerflasche auf besonders schicke Weise zu transportieren, hat Veuve Clicquot ausserdem eine an eine Daunenjacke erinnernde Tragetasche und einen tragbaren Champagnerkühler mit dem schönsten Effekt entworfen. J.P.

www.veuveclicquot.com

5. Val d’Isère (F)

Süsses Vergnügen

Das Konzept Er ist ein weltweiter Star unter den Konditoren. Sein Instagram-Profil hat fast zwölf Millionen Follower, und Stars wie Blake Lively oder Alain Ducasse tauchen plötzlich in seinen Posts auf. Trotz seines überfüllten Terminkalenders wird Cedric Grolet diesen Winter seine delikaten Kreationen im «Airelles Val d’Isère» anbieten, einem der luxuriösen «Winterhäuser» des Versailler «Hôtel Airelles». Es befindet sich im Herzen des Dorfes am Fusse der Pisten Bellevarde und Solaise.

Das Angebot Der Patissier verleiht der traditionellen alpinen Tea Time seine hübsch respektlose Note. Neben seinen ikonischen Blumen und Früchten hat er auch einige Süssigkeiten entwickelt, die direkt von den umliegenden Bergen und den lokalen Geschmäckern inspiriert sind.

Die Details Lust auf Nomadentum? Das Hotel bietet eine «Royal Winter Tour» an, ein Abenteuer in drei Etappen über sieben Tage, von Versailles über Val d’Isère bis Courchevel. J.P.

Airelles Val d’Isère, Rue de la Poste 145, Val d’Isère, Frankreich, www.airelles.com

6. St. Moritz

Designoase

Das Konzept Der Ferienort im Engadin feiert seine reiche Geschichte, die den Aufschwung des Tourismus mit der Eroberung von Gipfeln durch die Engländer verbindet. Das Fünf-Sterne-Boutique-Hotel «Grace La Margna» mit seiner Jugendstilarchitektur ist Teil dieser noblen Vergangenheit. Die frische und ehrgeizige Renovierung soll den Chic der Vergangenheit in die Zukunft tragen, indem sie zeitgemässen, gedämpften Luxus bietet.

Das Angebot Hinter den kunstvollen Fassaden wurden die Innenräume vollständig dem italienischen Designhaus Molteni anvertraut. Die Zimmer und öffentlichen Bereiche sind mit ikonischen Möbeln von Namen wie Patricia Urquiola oder Rodolfo Dordoni ausgestattet.

Die Details Ein reiches astronomisches Angebot, eine Cocktailbar, eine Zigarrenbar und ein schicker Wellnessbereich mit einem Pool von 20 Metern Länge. Was will man mehr? R.L.

Grace La Margna Hotel, Via Serlas 5, St. Moritz, Zimmer ab 400 Fr., www.gracestmoritz.ch

7. Lech (AU)

Haubenspass

Das Konzept Der österreichische Nobelskiort Lech Zürs am Arlberg zählt 1500 Einwohner und 54 Gault-Millau-Hauben. Jeweils im Dezember feiert das Dorf seine international bekannte Gourmetkompetenz mit dem Festival «Arlberg Weinberg», einer zehntägigen Eventreihe, die ganz im Zeichen von grossartigen Weinen und fantastischem Essen steht – auf wie abseits der Skipisten.

Das Angebot Der Gourmetevent umfasst circa zwanzig Veranstaltungen rund um das Thema Wein, darunter Masterclasses, Dinners und Degustationen: Gemeinsam mit renommierten Experten werden Zukunftsthemen diskutiert, Weine bewertet, gegessen, getrunken – und natürlich genossen.

Die Details Die Eventreihe «Arlberg Weinberg» findet bis zum 15. Dezember, das dazugehörige Symposium vom 9. bis zum 11. Dezember 2024 statt. Weitere Infos zum Programm sowie Tickets gibt es online.

www.lechzuers.com

8. St. Moritz

Kunstklinik

Das Konzept Letzten Winter machte die 2017 von Giorgio Pace und Nicolas Bellavance-Lecompte gegründete reisende Designmesse – sie gastiert regelmässig in Capri, Venedig und Monaco – erstmals in der Schweiz Halt und liess im leerstehenden Hotel «Eden» in St. Moritz etablierte Galerien und innovative Kunstschaffende und Designer in den Dialog mit ihrer Umgebung treten. Im Februar kehrt sie endlich zurück.

Das Angebot Die Baustelle des ehemaligen Gebäudes der Klinik Gut im Dorfkern von St. Moritz verwandelt sich während dreier Tage in eine ortsspezifische, immersive und vielschichtige Ausstellung von Design und zeitgenössischer Kunst. Die Aussteller – ausgewählte Galerien und Designer aus dem In- und Ausland – werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Die Details Die «Nomad St. Moritz» 2025 findet vom 20. bis zum 23. Februar im ehemaligen Gebäude der Privatklinik Gut statt. Der Eintritt ist frei.

www.nomad-circle.com

9. Verbier

Hoch hinauf

Das Konzept La force des réseaux sociaux. Depuis quelques hivers, ces pylônes de remontées mécaniques sont devenus des stars, générant likes et partages sur Instagram et ailleurs. Pourquoi diable? Parce qu’ils arborent fièrement sur toute leur longueur le nom de l’une des maisons de mode les plus courues, à savoir l’Italienne Prada. Un pylône, une élégante bande rouge éclatant, devant des sommets enneigés et un ciel bleu acier… Il faut reconnaître que l’effet est maximal, et l’effort minimal… Prada sait comment s’y prendre.

Das Angebot Diese Wintersaison sollen Wintersportler im Skigebiet von Verbier in den Genuss des Anblicks der coolen Stahlrohrmasten kommen. Ob all dieselben Lifte gebrandet werden wie in den vergangenen Jahren, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Die Details Die Skisaison in der Wintersportdestination Verbier beginnt am 7. Dezember 2024 und dauert bis zum 21. April 2025.

www.verbier4vallees.ch

10. Zermatt

Italianatà

Das Konzept Wie viele andere Luxuslabels begleitet auch die italienische Marke Herno ihre Kunden nun dorthin, wo diese sich im Winter aufhalten, nämlich in die exklusiven Skigebiete. Hernos erste Pop-up-Boutique ausserhalb der Stadt will während der Wintersaison die Kleidungsstücke, die in der Nachkriegszeit aus Regenmänteln und anderen schützenden Mänteln entstanden sind, bekannter machen. In den letzten Jahren haben die Kollektionen sich mehr in Richtung urbane Kleidung entwickelt. Was geblieben ist: die Produktion in Italien und die Verbeugung vor schönen Materialien.

Das Angebot Neben den schicken Mänteln und Daunenjacken, für die Herno bekannt ist und die unter dem Label Laminar zusammengefasst sind, bietet die Boutique auch Handschuhe, Hüte und Schals und sogar glitzernde Spitzenröcke für den Abend an.

Les détails In Zermatt schliesst sich die Marke mit der Konzeptstore-Kette Vietti zusammen, die auch am Ufer des Lago Maggiore entstanden ist. R.L.

Pop-up-Shop Herno, bei Vietti, Zermatt, www.viettishop.com

Mit Ski oder ohne Ski, im Winter sind die Alpen der Place to be!

Publikum hält sich dort auf, wo Unterhaltung stattfindet – oder ist es umgekehrt? Bis ins frühe 19. Jahrhundert reisten vorwiegend Privilegierte und Abenteurer in die Alpen. Es waren die Skigebiete, die umliegenden Gipfel und die spektakulären Lagen der Bergdörfer, die die nationalen und internationalen Touristen anzogen.

Heute besuchen jährlich rund 120 Millionen Menschen den Alpenraum. Für viele Regionen stellt der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen dar. Dabei ist der Wintersport, der der Region als Ferienort zu so viel Beliebtheit verholfen hat – Skifahren, Snowboarden, Gletscherwandern, Langlauf – längst nicht mehr das Einzige, was den Reiz der Gegend ausmacht. Die Alpen sind zum winterlichen Tourismus-Hotspot geworden.Kunst- und Designmessen, Musikfestivals, Pop-up-Restaurants, Störköche, temporäre Boutiquen: Das Angebot an Events und saisonalen Pop-up-Konzepten in den Wintersportdestinationen wird mit jedem Jahr breiter.

Und während sie durchaus zur generellen Attraktivität der Ferienregionen beitragen, sind sie doch auch als eine Art Gegenbewegung zum Massentourismus zu verstehen: nämlich als Programm- und Treffpunkt für diejenigen – und nur diejenigen –, die Bescheid wissen, als kleine Inseln des Auserlesenen in einer endlosen Flut von massentauglichen Angeboten. Der Winter steht vor der Türe, und die Alpendörfer sind bereit. Es gibt viel zu entdecken, zu erfahren und zu erleben in den kommenden Monaten – wenn man nur weiss, was, wann und wo.