Nanu, fragt man sich verwundert, wo gibt’s denn sowas? «Wir animieren unsere Gäste zur Langeweile», sagt Gastgeber Henning Schaub. Wie ein Adlernest sitzt das neu eröffnete «eriro Alpine Hide» auf 1550 Metern Höhe auf der Ehrwalder Alm in Tirol – und allein die Anreise ist eine Übung in Langsamkeit, eine Lehrstunde in Geduld. Die Gäste schweben per Gondel aus dem Tal ein, hinweg über verschneite Wiesen und Tannenspitzen.
In den Suiten, in denen Badetröge aus Zirbenholz stehen, rufen Schallplattenspieler und Gesellschaftsspiele dazu auf, sich aus der digitalen Welt auszustöpseln und sich stattdessen auf das Hier und Jetzt zu besinnen, auf das Analoge. Auf die Berge, Wälder und Seen vor den grossen Fensterfronten, auf den Duft des heimischen Holzes, das grosszügig verbaut wurde, auf die selbstentworfenen Möbel. Das Inhabertrio – Freunde aus Tirol – hat Wert darauf gelegt, mit lokalen Materialien und Handwerkern zu arbeiten. Denn noch etwas wird im «eriro Alpine Hide» grossgeschrieben: die Gemeinschaft. Das symbolisiert auch der lange Tisch, der im Eingangsbereich steht. Hier kommt man zusammen, tauscht sich aus. Wahlweise auch beim Töpfern, Pilzesuchen oder Sternegucken.
eriro Alpine Hide, Tirol, Österreich. Suite ab ca. 1600 Fr. inkl. VP pro Nacht, www.eriro.at