Als kreativer Tausendsassa bewegt er sich zwischen den Bereichen Mode, Architektur und Innenarchitektur. Nun wagt er sich an Schmuckkreationen.

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Wenn Sie die Tür von Maison Belmont in Genf öffnen, fällt der Blick zunächst auf eine Spiegelwand. Dann auf einen Schrank in einem so intensiven Blau, als handelte es sich um die Fenster einer Kathedrale im Taschenformat. Und schliesslich diese Wand mit Zeichnungen von Blumen und fantastischen Tieren – alle von Vincent Darré handgemalt. Der Innenarchitekt, Stylist und Dekorateur, den viele als «Genuss-Dandy» bezeichnen, entwirft Möbel, Wohnaccessoires und Schmuck. Zurzeit eine Kollektion in Zusammenarbeit mit dem neuen Schmucklabel Maison Belmont.


Darré steht für ein Universum, das vom Surrealismus, ja sogar vom Dadaismus inspiriert ist. Seine Verbindung zur Mode wurde durch eine Begegnung mit Karl Lagerfeld geprägt, für den er sechs Jahre lang arbeitete. Anfang 2008 gründete er das Haus Darré, das alle seine Projekte unter einem Dach vereint. Eine kreative Galaxie, in der es keine Grenzen gibt.

Erzählen Sie uns von Ihrer Zusammenarbeit mit Maison Belmont.

Als Sarah (Mugnier, die Gründerin von Maison Belmont, Anm. d. Red.) mir das Projekt vorschlug, dachte ich sofort an den manchmal grotesken barocken Schmuck aus der Renaissance, der mich seit meiner Kindheit fasziniert. Es gibt Anspielungen auf Jean Cocteau, auf die Orpheus-Mythologie, auf Atlantis und auf Meerjungfrauen (Foto).

Wo verbringen Sie Ihre Ferien?

Ich bin von der Sonne besessen, ich liebe das Mittelmeer. Mein Traum ist es, ein Haus am Wasser zu haben. Ich liebe Italien und Griechenland. Oder die Barockstadt Nizza (Foto) mit ihrem Kieselstrand und dem türkisfarbenen Wasser, wo man sich wie in Ipanema fühlt. Ich mag auch Toulon mit seinem Hafen und den Seemännern.

Welche Blume integrieren Sie gerne in Ihre Entwürfe?

Früher war es die Sonnenblume, weil sie für die Sonne und die Provence steht. Jetzt bin ich verrückt nach Mohn (Foto), weil er so kurzlebig ist und unerwartete Formen annimmt.

Ihre Lieblingsmuseum?

Ich besuche die Villa Kerylos (Foto) an der Côte d’Azur regelmässig. Für mich stellt sie den Höhepunkt der dekorativen Kunst dar.

Gestreifte Hemden gehören zu Ihrer Uniform. Woher beziehen Sie sie?

Ich kaufe sie bei Charles Sébline (Foto), er ist ein Freund von mir und produziert wirklich aussergewöhnliche Hemden.

Und Ihr Lieblingsduft?

Bal d’Afrique von Byredo. Er erinnert an die Vergangenheit und ist trotzdem zeitgemäss.

Auf welches Möbelstück sind Sie besonders stolz?

Auf meine Lobsterkommode (Foto). Ein grosser Hummer mit Blattgold und sieben Schubladen. Er steht derzeit im Ankleidesalon von Schiaparelli.