Vor 150 Jahren gelang es den Ampelographen, den Wissenschaftlern der Rebsorten, das Rätsel um die Vielfalt der Pinots zu lüften. So unterscheidet sich der «Weisse», der durch einen genetischen Unfall entstanden ist, vom «Schwarzen», der am weitesten verbreiteten Rebsorte der Schweiz, nur durch die Farbe der Trauben, nicht aber durch die Form der Blätter oder die Pflanzenentwicklung. Diese natürliche Mutation wird in der Schweiz nur auf 112 Hektar angebaut, davon 15 im Waadtland. Der Pinot blanc leidet unter dem Vergleich mit dem ertragreicheren Chardonnay und dem Pinot gris, der als qualitativ hochwertiger gilt.

Dennoch ist der Weissburgunder in gemässigten Regionen wie dem Elsass, dem Trentino, Mitteleuropa und der Schweiz nach wie vor verbreitet. Auf Château de Crans, einem schönen Weingut an der Waadtländer Küste, gibt es weder Chardonnay noch Pinot gris.
Auf den 13 Hektar werden Chasselas, Doral, Gewürztraminer, Viognier und sogar Riesling angebaut. Es ist ein Souvenir, das der Winzer Gilles Pilloud, der neu vom Tessiner Önologen Michele Camponovo unterstützt wird, aus Deutschland mitgebracht hat.


Seine Vorgängerin hat die Selektion 2020 verwöhnt. Ein Jahr lang wurde dieser zartblumige Pinot blanc in 300-Liter-Fässern aus Eichenholz, die bereits Patina angesetzt hatten, ausgebaut, um die Vanille- und Röstnoten abzuschwächen. Die seidige Textur ist von Birne- und Mangonoten geprägt. Um seine Spritzigkeit zu erhalten, wurde er keiner zweiten Gärung unterzogen. Er kann sowohl als Aperitif als auch zum Essen getrunken werden, «was seinen Erfolg ausmacht», freut sich der Winzer. Pilloud hat es geschafft, das Weingut in Richtung Bio-Suisse-Knospe zu entwickeln, ab dem Jahrgang 2021 sind die Weine zertifiziert. Auf der neu gestalteten Livree passt die Goldmedaille des 26. Mondial des Pinots in Sierre wunderbar zu dieser eleganten Flasche.

Pinot blanc 2020 en barriques

22 Fr./75 cl

www.chateau-de-crans.ch