Diesen Frühling hat die Vereinigung Mémoire des Vins Suisses (der in Zürich beheimatete Verein von Schweizer Weinproduzenten und -fachleuten; www.memoire.wine) ihren ersten Schaumwein vorgestellt: Den Brut von patrick Adank aus Fläsch in Graubünden.
Der 30-Jährige verfügt über einen beeindruckenden CV: Er hat in Geisenheim, der deutschen Hauptstadt der Önologie, studiert, ein DNO (diplôme national d’oenologue) in Dijon und ein MBA in Bordeaux gemacht, bei erstklassigen Winzern in Neuseeland, Deutschland, im Burgund und in der Champagne (u.a. bei „Rapha“ Berêche, einer der wichtigsten Stimmen der Region) gearbeitet.
Vor vier Jahren ist Adank nach Fläsch zurückgekehrt, zu den biologisch (und sogar den Mondphasen folgend!) bewirtschafteten Weinbergen seines Vaters Hansruedi. Sein Brut ist ein ausschliesslich auf Pinot noir basierender „Blanc de Noir „(ein aus Rotweinsorten gekelterter Weisser), dessen Grundwein einen geringen Alkoholgehalt (11,5%) aufweist; die zweite Gärung (derzeit drei Jahre, idealerweise fünf Jahre) erfolgt komplett nach der traditionnellen Methode, wie sie in der Champagne gepflegt wird – freilich in einem von der Schweizer Armee gemieteten Bunker!
Dort lagert in Fässern auch der sogenannte Reservewein, der für die Herstellung des Sekts benötigt wird. In der 2018er-Cuvée, die derzeit auf dem Markt ist, sind nur 25 Prozent „Vin de Réserve“ enthalten; im für die nächsten Monate angekündigten Blanc de Blanc auf Chardonnay-Basis ist es schon etwas mehr.
„Es braucht rund eine Generation, um einen Schaumwein richtig gross zu machen“, erklärt der Jungwinzer. Allerdings hat der Brut mit seinen feinen Bläschen und seiner Lebendigkeit bereits jetzt viel Charme. Das weiss Adank sehr wohl, wie man der Beschreibung des Tropfens auf der Website entnehmen kann: „Nur zum Anstossen ist dieser Schaumwein zu schade.“