Es ist eine Premiere: Zum ersten Mal hat das Bundesamt für Landwirtschaft in Bern die Zahlen für Schweizer Roséweine veröffentlicht. Demnach wurden 2021 rund 7,6 Millionen Liter in dieser blassen Farbe hergestellt, 2022 wurden 6,7 Millionen Liter konsumiert. Auch wenn der Gesamtweinkonsum im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, ist der Absatz von Roséweinen in 20 Jahren um 40 Prozent gestiegen. Good News für die Schweiz: Der Marktanteil einheimischer Tropfen hat ebenfalls zugenommen. Das nennt man einen Trend!


Bei Vinattieri, einer Gruppe von 15 Winzern, die 65 Hektar eigene Weinberge im Mendrisiotto im Süden des Tessins bewirtschaften, sticht Direktor Michele Conceprio hervor. Der Winzer ist ein erfahrener Fachmann, der in Changins ausgebildet wurde. Die Kellerei in Ligornetto ist über die Firma Transgourmet in den Besitz von Coop übergegangen. Bemerkenswert: Der Rosé mit dem Fantasienamen Roveto Ticino wird exklusiv bei Manor verkauft.


Die Herausforderung besteht darin, grüne Tannine zu vermeiden: «Die Trauben müssen gut reifen, und selbst wenn der Rosé mehr als 13 Volumenprozent Alkohol enthält, schmeckt man nicht den Reichtum, sondern eher eine angenehme Rundheit», erklärt der Önologe. Das ist hier der Fall. Der Sommerwein sollte gut gekühlt zu kalten Gerichten serviert werden. Im Abgang zeigt sich unter der vollen Struktur das knackige, leicht kräuterige Aroma, das für die Rebsorte aus Bordeaux typisch ist. Die Merlot-Traube, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Tessin angebaut wird, «sopratutto», ergibt grosse Rotweine wie den Vinattieri, der zehnmal teurer verkauft wird – für 139 Franken pro Flasche.

Roveto Ticino DOC 2021, 14,95 Fr. / 75 cl, exklusiv bei Manor, www.manor.ch