Man muss schon ein extrem fantasievolles Innenleben haben, um die 34 Gesänge aus Dantes Inferno in minutiöse Zeichnungen fur 33 Geigen und ein Cello umzusetzen. Genau das hat Leonardo Frigo getan, und zwar von Hand, in einem Verfahren, das der Kalligrafie ähnelt.
Liebhaberm solcher grossartiger Verrücktheiten, zu denen der Mensch fähig ist, werden im September auf ihre Kosten kommen: Die Veranstaltung „Homo Faber“ kehrt nach Venedig zurück und ehrt zum dritten Mal das Handwerk. Der englische Künstler mit dem geschichtsträchtigen Pinsel (der Illustrator ist auch Kunstrestaurator) ist mit seinem neuen Projekt vor Ort, das auf die Mythologie des Reisens fokussiert: altmodische Globen aus Papier, bemalt nach einer Technik aus dem 17. Jahrhundert. In einer Kreativwerkstatt, die von Mazda betreut wird, kann man sogar Fantasieländer einzeichnen lassen.
„Homo Faber“ wird 2024 von italienischen Regisseur Luca Guadagnino und vom Architekten Nicolò Rosmarini kuratiert. Das Motto „Journey of Life“ bietet eine immersive und – zwangsläufig! – sehr filmische Inszenierung, von der Geburt bis zum Ende des Lebens, von einem virtuosen Handwerker zum anderen.
Die Messe Homo Faber ist eine Hommage an das menschliche Handwerk.
Homo Faber, vom 1. bis zum 30. September, Venedig, Fondazione Giorgio Cini, Tickets 16 Euro, www.homofaber.com