
Die Handwerksschau Homo Faber, die alle zwei Jahre in Venedig die Spitze des weltweiten Kunsthandwerks versammelt,
begnügt sich nicht damit, im vergangenen September mehr als 50 000 Besucher angezogen zu haben. Die in Genf sitzende Michelangelo-Stiftung, Initiatorin der Veranstaltung, hat es sich zur Aufgabe gemacht, kostbare Handwerkskunst das ganze Jahr über mit dem Programm «Fellowship» (Compagnonnage) zu fördern.
So wurden 23 Duos aus verschiedenen Berufen und Ländern ausgewählt, um sechs Monate lang an einer gemeinsamen Kreation zu arbeiten. Ein erfahrener Meister und ein aufstrebendes Talent vereinen ihre Welten in einem Objekt, das ihr Schaffen verbindet. Diese Werke mit dem Titel «Today’s masters meet tomorrow’s talents» werden parallel zum Salone di Mobile in Mailand, der prestigeträchtigsten Designveranstaltung Europas, ausgestellt und sollen die kreative Kraft des Teilens demonstrieren.
Es ist eine Reise ins Herz der Materialien: Dort wird eine künstlerische Buchbindung zur Skulptur im Rhythmus des Jazz. Anderswo überarbeitet ein norwegischer Keramiker das im Holzofen Gebrannte. Und was lässt sich über diese so zarte Glasarbeit sagen? Die Ausstellung findet in der temporären Maison Suisse statt, die das nationale Design hervorhebt. In diesem Kontext wird Cécile Feilchenfeld, die das Kunsthandwerk in der Schweiz verkörpert, vorgestellt. Sie ist Textilgestalterin, in der Welt der Mode und des Kostüms hat sich die Zürcherin einen Namen im Stricken gemacht, eine Technik, die sie hier zusammen mit der jungen Deutschen Karla Huff präsentiert. Gemeinsam zeigen sie unter dem Namen Light Knit (ein Wortspiel zwischen leichten Strickwaren und gestrickten Lichtern) textile Leuchten. Mithilfe halbautomatischer Strickmaschinen und dehnbarer Garne blähen sich die Lampen zu durchscheinenden Taschen auf, in einem höchst grafischen Tanz.
Ausstellung im House of Switzerland, Via Tommaso de Cazzaniga, Mailand, vom 7. bis zum 13. April, Eintritt frei.