Das Kultsofa Mah-Jong von Roche Bobois erhielt zu seinem 50. Geburtstag Outfits von Missoni (im Bild), Jean Paul Gaultier und Kenzo Takada.

Es war einmal ein Kissen, das wie eine kleine Matratze geformt war, mit extrem stabilen Nähten, handgefertigt in italienischen Haute-Couture-Werkstätten. Dieses Kissen hatte etwas Magisches an sich: Es konnte sich in ein kleines oder auch grosses Sofa, ein Bett oder eine Kopfstütze verwandeln, überall in der Wohnung herumwandern, mal mit Blumenmotiv daherkommen, mal mit Streifen oder Fischgrätmuster. Vor allem aber markierte dieses Kissen einen Wendepunkt in der Geschichte der Möbel.

Rückblende: Wir sind im Jahr 1971, einer Zeit, als alles in den frechen Charme der Jugend vernarrt war. Doch diese jungen Leute skandierten lautstark «Freiheit!», und was ihre Wohnungen anbelangte, so waren die einfach, dafür voll bunter Farben und psychedelischer Stoffe. Die Sofakollektion Mah-Jong war daher visionär: Fröhlich und vielseitig traf sie genau den Zeitgeist. Die vom Designer Hans Hopfer und vom französischen Unternehmer Philippe Roche, Mitbegründer des Möbelhauses Roche Bobois, entworfene Linie wurde im Lauf der Jahre ständig erneuert und erweitert, ohne je an Frische zu verlieren.

Zum 50-Jahre-Jubiläum wurde sie nun von drei grossen Namen der Mode neu interpretiert: Jean Paul Gaultier, Missoni und Kenzō Takada. Gaultier bietet eine Variation seiner emblematischen Streifen; Kenzō Takada setzt auf die ihm so lieben Dahlienmotive sowie auf Farbharmonien, die von der Verschmelzung von Ost und West inspiriert sind; das italienische Haus Missoni spielt mit falschen Unis, die durch seine berühmten Jacquards eine subtile Reliefform erhalten. Und: Die Kissen sind jetzt auf einer eleganten Plattform aus gebeiztem Holz angeordnet. Immer noch cool, aber mit einem Hauch von Raffinesse.

Mah Jong, Roche Bobois, www.roche-bobois.com