Olivier Mounir hat einen Lauf. Der Oberwalliser wat Ende Oktober der einzige Winzer, der zum „Forum des 100“ (Romands des Jahres) der Zeitung „Le Temps“ eingeladen wurde. Grund war der Titel „Weingut des Jahres“, den er 2022 insbesondere für seinen Syrah erhalten hatte. Das heute 50-jährige Unternehmerpaar Olivier und Sandra entschied sich vor rund 15 Jahren, die (Familien-)Weinkellerei Cave du Rhodan in Salgesch zu übernehmen. Spät, aber definitiv nicht zu spät. Seit dem Jahrgang 2020 sind die rund zwölf Hektar eigenen Weinberge mit dem Bio-Label ausgezeichnet. So auch dieser Pinotage, der aus der Kreuzung von Pinot und Cinsault stammt und vor fast hundert Jahren (1924) in Südafrika gezüchtet wurde.

Seine Anpflanzung in den Parzellen von Varen vor zehn Jahren war ein Wagnis. Aber wegen – oder dank – der globalen Erwärmung und der Trockenheit, die eine tropfenweise Wasserzufuhr erfordern, können „exotische“ Rebsorten auch in den Halbsteppengebieten des Wallis gedeihen.

Seine schöne purpurrote Farbe, seine Dichte (aufgrund der Vinifizierung mit einheimischen Hefen in Eichentanks und des nicht übermässigen Ausbaus in Fässern), seine Geschmeidigkeit und seine Noten von roten und schwarzen Früchten, die ein wenig pfeffrig sind, begeistern. Dieser 2022 gewann beim „Grand Prix du Vin Suisse“ (GPVS) 2023 eine Goldmedaille. Wie der „Pinot Noir Diversitas 2020“: Jahrgang für Jahrgang schätze ich ihn im „Mémoire des vins suisses“ wegen seiner Fruchtigkeit und seiner Eleganz! Olivier Mounit scheut sich nicht, seine Weine in Wettbewerben zu messen: An der „Expovina“ in Zürich wurde seine „Petite Arvine 2022“ zum besten Walliser Weisswein gekürt und erhielt eine Goldmedaille. Der gleiche Jahrgang erhielt jedoch nur eine Silbermedaille bei der „Sélection des vins du Valais“ in Sierre. Die Verkoster sind vielseitiger als der Winzer, einsetzt, die konsequent nachhaltig ist.

Pinotage 2022, 28 Fr./75 cl, www.rhodan.ch