
Nichts ist schlimmer in den eigenen vier Wänden als ein Kabelsalat, Stromkabel, die sich hinter Möbeln verheddern. Staubfänger, ein technologisches Spaghetti-Durcheinander – verabscheut von allen Ästheten, die nach Purismus streben. Also ja, man kann (sollte?) versuchen, sie zu verstecken. Aber der Kampf scheint von vornherein verloren, da die Anzahl der anzuschliessenden Geräte weiter zunimmt, wie Infusionspumpen, die uns mit dem virtuellen Leben verbinden.
In den sozialen Netzwerken poppen Boxen auf, die den Grossteil des Gewirrs verbergen und gleichzeitig den Zugang des Kabels zur Steckdose ermöglichen. Bis alle unsere Geräte kabellos funktionieren, versuchen einige Designer, all den unansehnlichen Anschlüssen einen edlen Anstrich zu verleihen. Elegante, farbige Schalter, die eine Alternative zum hässlichen weissen Kunststoff darstellen. Der amerikanische Anbieter 22system ist eine Zusammenarbeit mit der Designerin India Mahdavi eingegangen, die fröhliche sonnengelbe Steckdosen in einen bonbonrosa Sessel integriert hat: Das Projekt heisst Smiley und zaubert tatsächlich ein Lächeln ins Gesicht derjenigen, die sich mit ihren elektronischen Spielzeugen in die Kissen kuscheln.
Der in den Niederlanden ansässige Designer Gert Wessels hat lustige grüne oder rosa Felsen entworfen, die wie Strandgut aussehen, an dem die Steckdose gestrandet ist. Weniger poetisch, aber dafür schlichter: die schönen Steckdosenwürfel des skandinavischen Designstudios Avolt. Es gibt auch eine limitierte Auflage in Opalweiss, die in Zusammenarbeit mit dem Leuchtenhersteller Martinelli Luce entstanden ist. Was man nicht verstecken kann, sollte man besser akzeptieren …
Auf dem Titelbild: Die Mehrfachsteckdose Square 1 von Avolt ist hier in Shark Blue (Haifischblau) abgebildet und auch im Schweizer Format erhältlich.

