Darfs noch ein Gläschen sein? Wenn es von den neuen Trolley Bars serviert wird – nur zu gerne! Während der Coronapandemie gingen die Verkaufszahlen der rollenden Minibars durch die Decke, aber wer hätte es einem auch verdenken können… Aus der Not geboren ist die jüngste Generation der Servierwagen trotzdem nicht.

Ursprünglich im 19. Jahrhundert in Grossbritannien als Tea Trolley erfunden, mit dem die feinen Damen der Gesellschaft bedient wurden, tauschte man im Laufe der Zeit Earl Grey gegen Gin, Darjeeling gegen Daiquiri. In den 1950er-Jahren, als viele Amerikaner an den Stadtrand zogen, gehörte eine eigene Hausbar genauso zum guten Ton wie klirrende Eiswürfel im Glas. „Mad Men“-mässig wurde der Feierabenddrink mit den Nachbarn genossen. Jetzt erleben die Trolleys ein stilvolles Comeback.

Das italienische Möbelhaus Poltrona Frau hat seine „Duo“-Linie soeben um einen eleganten Barwagen erweitert (siehe Foto). Entworfen wurde er vom Designer Roberto Lazzeroni, der Eschenholz mit Glas und Messing kontrastiert. Die untere Platte ist wahlweise in Marmor, Glas oder Holz erhältlich. Für Kristina Dam Studio hat Omayra Maymò das Modell „Axis“ designt, das mehr Beistelltisch als Wagen ist. Komplett aus Holz gefertigt, erinnern seine beiden überdimensionalen Räder an ein Spielzeug.

Auf das Naturmaterial setzt auch Cassina bei seiner Re-Edition des „Serving Cart“. Die dänische Architektin Bodil Kjaer entwarf das Stück 1963 für ihre eigene Wohnung, jetzt rollt es auch durch unsere Heime. „VVD“ von Molteni&C ist für die Küche gedacht und kommt mit Schneidebrett daher. Muss ja nicht immer Alkohol sein – Magazine machen sich übrigens auch ganz hervorragend auf den Wägelchen!