So schön, dass man sich fast nicht aufs Spiel konzentrieren kann. Aber nur Fast.

1. Griechenland

Es hätte wohl auch den Göttern gefallen

Der Golfplatz Seit es Golfresort des Jahres 2017 war, ist Costa Novarino auf der Halbinsel Peloponnes zu einer Trenddestination geworden.
Die Zimmer, Suiten und Bungalows sind luxuriös, die Infrastuktur ist nachhaltig betrieben und elegant in die Landschaft eingepasst. Die beiden zugehörigen Golfplätze – Dunes und Bay – sind unweit von Kalamata gelegen. Dunes, vom Ryder-Cup-Gewinner Bernhard Langer entworfen und 2010 eröffnet, verläuft entlang der traumhaft schönen Bucht von Navarino; die Fairways sind breit und die Greens sehr temporeich. Bay, 2011 eröffnet und von Robert Trent Jones II. entworfen, ist hügelig, mit verwinkelten und schnellen Greens.
Sie lieben Bunker? Dann ist das Ihr Platz!

Die Umgebung Tja, wo soll man mit dem Schwärmen anfangen? Beim Meer, den Delfinen und Schildkröten? Bei den herrlich duftenden Rosen? Den Strandrestaurants wie dem «Barbouni» (ein Muss!)? Oder doch bei den Ausgrabungsstätten wie dem Nestor-Palast,
der im 13. und 12. Jahrhundert vor Christus als königliche Residenz diente?

www.costanavarino.com, Greenfee ab 160 Euro.

2. Grossbritannien

Ein Jahr Wartezeit – aber es lohnt sich

Der Golfplatz Gegründet im Jahr 1754, ist der Royal and Ancient Golf Club of St Andrews unweit von Edinburgh der älteste der Welt. Das ehrwürdige House of Golf thront direkt an der Meeresküste und ist von sechs 18-Loch-Plätzen sowie einem 9-Loch-Platz umgeben, die alle mit so viel Hingabe gepflegt werden, wie sich das für ein Volk mit grosser Gartenbautradition gehört. Wer auf dem legendären Old Course spielen will, muss freilich Geduld haben: Die Wartezeit beträgt schon mal ein Jahr (wer sich allerdings frühmorgens meldet, profitiert mit etwas Glück von einer kurzfristigen Absage). Die ersten neun Spielbahnen verlaufen von Süd nach Nord, die zweiten neun in umgekehrter Richtung. Das Loch Nr. 18 führt über die berühmte, für Besucher offene Swilcan Bridge (was für eine Aussicht!). Anfänger werden sich schwertun: Die Fairways sind oft geradlinig angelegt, die Bunker tief (teils mit Sodenwänden), die Roughs dicht und die Neigungen tückisch.

La région Schloss, Kathedralenruine, Uni, Hafen Strände, Pubs … St Andrews ist ein (Kron-)Juwel!

www.standrews.com, Greenfee von 15 bis 195 Pfund (je nach Parcours und Saison).

3. Wallis

Machen Sies besser als McIlroy

Der Golfplatz Der Golf-Club von Crans-sur-Sierre verfügt über vier Plätze, wobei der 18-Loch-Platz in Crans-Montana – benannt nach dem legendären Profi Severiano Ballesteros – zu den schönsten Europas zählt. Auf 1500 Metern ü. M. spielt man hier inmitten eines einzigartigen Alpenpanoramas, Matterhorn und Mont Blanc inklusive (beim Abschlag von Loch Nr. 7)! Alles, was Rang und Namen hat, stand hier schon auf dem Rasen. 2019, beim Finale des Omega European Masters, war auch Superstar Rory McIlroy mit am Start, musste den Sieg aber dem wenig bekannten Schweden Sebastian Söderberg überlassen.

Die Umgebung Mag sein, dass Crans-Montana sich einen gewissen Bergdorf-charakter erhalten hat, tote Hose herrscht hier allerdings nicht. Das sonst brummende Nachtleben kocht coronabedingt zwar derzeit auf Sparflamme; erstklassig essen kann man hier freilich nach wie vor. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, bucht seine Unterkunft im nahen Weiler von Colombire (auf 1850 Meter Höhe). Wer es gediegener mag, checkt im Hotel Ambassador ein.

www.golfcrans.ch, Greenfee ab 50 Fr.

4. Spanien

Ein Platz, der Bälle verschluckt

Der Golfplatz Sicher, Spanien hat so manchen Top-Platz zu bieten: Finca Cortesin, PGA Catalunya, Valderrama … Jener der Lumine Mediterránea Beach & Golf Community ist trotzdem eine Klasse für sich, weil er neben seinen beiden 18-Loch-Plätzen – Hills und Lakes – und dem 9-Loch-Platz auch mit einem Beach Club, einem Fitness-Center und Wellness-Angeboten aufwartet. Beim Hills empfielt sich, wie der Name schon sagt, ein Buggy, er trumpft mit langen Par-4-Löchern und mit Meerblick auf. Lakes, designt von Greg Norman, ist technischer und verläuft entlang von Wassergräben, in denen es vor Bällen nur so wimmelt. Abwechslungsreich und mit breiten Fairways ist der Parcours das, was man «challenging» nennt. Als Tüpfchen auf dem i serviert das Club House exzellente katalanische Küche. Kein Wunder, holte Lumine die Auszeichnung «Europe’s Best Golf Venue 2019»

Die Umgebung Neben Salou, dem beliebten Badeort an der Costa Dorada, ist die Stadt Tarragona einen Besuch wert: Ihre Überreste aus der Römerzeit haben sie zum Unesco-Weltkulturerbe gemacht.

www.lumine.com, Greenfee ab 110 Euro.

5. Italien

Golfen wie Könige und Königinnen

Der Golfplatz Wo einst der Savoyerkönig und seine adligen Kumpane auf die Jagd gingen, da wird heute abgeschlagen und geputtet. Der 3600 Hektar grosse Parco La Mandria gleich vor Turin beherbergt unter anderem den Royal Park & Country Club I Roveri. Dessen zwei 18-Loch-Plätze (auf einem davon wurde 2009 das Italian Open ausgetragen) sind relativ flach, dafür mit ordentlich Wasserhindernissen und Bunkern gespickt; das wahrlich königliche Ambiente inmitten von stattlichen Buchen, Kastanienbäumen und Eichen spornt einen dazu an, mit seiner Spielweise dem erhabenen Umfeld gerecht zu werden.

Die Umgebung Der Parco La Mandria ist nicht nur ein Naturschutzgebiet, in dem Rehe, Hirsche, Füchse, Eulen und andere Wildtieren leben, es umfasst auch einen grossartigen Bestand aus über 20 denkmalgeschützten Gebäuden: zahlreiche historische Gutshöfe, Reste einer mittelalterlichen Fluchtburg – und vor allem die königlichen Wohnungen in Borgo Castello, die seit 1997 zum Unesco-Kulturerbe gehören.

www.royalparkgolf.it, Greenfee ab 110 Euro.

6. Frankreich

Geheimtipp mit 1A-Tatar

Der Golfplatz Grade mal zwei Autostunden von Genf entfernt, in Saint-Quentin-sur-Isère, liegt das Golfhotel Charmeil. Dass es fast wie «charmant» klingt, passt: Der Platz (mit 18 Löchern und zusätzlichem 5-Loch-Übungsplatz) wird Anfängern und Beinahe-Profis gleichermassen gerecht. Schöne Wasserflächen, ein paar (knifflig platzierte!) Bunker, die Fairways gesäumt von Eichen und Blumenrabatten, dazu der Blick in die Gebirgsmassive von Vercors und Chartreuse … Was will man mehr? Abends vom Golfbag-Schleppen nicht völlig erledigt sein, vielleicht – was hier, auf diesem flachen Platz, gewährleistet ist. Wer trotzdem eine Stärkung braucht, wird am Tatar im Hotelrestaurant seine Freude haben. Die Preise sind mehr als fair, und dass der Ort trotz Autobahnnähe wunderbar ruhig ist, wird auch keinen abschrecken.

Die Umgebung Grenoble ist nicht weit, klar. Doch ein unvergessliches Erlebnis bieten die Grotten des Vercors-Massivs, etwa die riesige, top ausgeleuchtete Grotte de Coranche (visites-nature-vercors.com).

www.golfhotelcharmeil.com. Übernachtung inkl. Frühstück und Greenfee ab 125 Euro.

7. Österreich

Der Tiroler mit Tradition

Der Golfplatz Der nach dem benachbarten See benannte Golfplatz Achensee ist nicht nur einer der schönsten Österreichs, sondern auch der älteste im Tirol. 1934 eröffnet, schmiegt er sich zwischen See und Karwendelgebirge – und hat einige technische Herausforderungen zu bieten: Die Fairways weisen teils ausgeprägte Doglegs auf; die Spielbahnen verlaufen, da sich der Platz ein Tal hoch- und dann wieder hinunterwindet, auf- bzw. abwärts; die Greens sind trickreich angelegt. Trotzdem (oder gerade deshalb?) ist der Platz sehr beliebt – nicht zuletzt dank der geselligen Stimmung im Club House.

Die Umgebung Ab aufs Mountainbike! Oder aufs Wasser: Der Achensee wird dank seiner für Segler und Surfer optimalen Windverhältnisse auch als Tiroler Meer bezeichnet. Keine Lust zu Schwitzen? Dann gönnen Sie sich eine Fahrt in der ältesten Dampfzahnradbahn Europas. Schon seit 1889 kraxelt die Achensee-Dampf-Zahnradbahn schnaubend und zischend ins 440 Höhenmeter weiter oben gelegene Jenbach hoch.

www.golfclub-achensee.at, Greenfee ab 76 Euro.

8. Deutschland

Die Qual der Wahl

Der Golfplatz Das Wappen des bayerischen Städtchens Bad Griesbach zeigt einen silbernen Felsen, dabei wäre ein Golfschläger auch nicht verkehrt. Ganze zehn Golfplätze hat der 9000-Einwohner-Ort vorzuweisen: sechs 18-Loch-Meisterschaftsplätze, drei 9-Loch-Plätze sowie einen 6-Loch-Kindergolfplatz. In die sanft hügelige Landschaft der «Toskana Niederbayerns» eingebettet und teils von namhaften Platzdesignern (u. a. Bernhard Langer, Kurt Rossknecht) entworfen, werden sie selbst dem anspruchsvollsten Golfer ein seliges Lächeln ins Gesicht zaubern. Sie sind ein verkappter Profi? Versuchen Sie es mit dem Parcours Beckenbauer, auf dem auch schon ein PGA-Turnier ausgetragen wurde. Oder mit dem Lederbach: Höllisch anstrengend!

Die Umgebung Was ein Bad im Namen hat, das muss ein Kurort sein. Die 1973 erschlossenen drei Quellen Nikolausquelle, Marienquelle und Karlsquelle sind bis zu 60 Grad warm und kommen teils aus 1522 Meter Tiefe. Darin eintauchen kann man gleich in einer Handvoll Hotels. Unsere Wahl? Das «Drei Quellen».

www.quellness-golf.com, Greenfee ab 66 Euro.

9. Uri

Vom Spezialisten designt

Der Golfplatz Die Andermatt-Golfregion umfasst gleich vier Plätze, die mit unterschiedlichsten Charakteristiken aufwarten und, zwei Pässen sei Dank, nur 30 Autominuten voneinander entfernt liegen: die drei 9-Loch-Plätze in Realp (UR), Sedrun (GR) und Obergesteln (VS) sowie den 2016 eröffneten Andermatt Swiss Alps Golf Course mit 18 Löchern. Letzterer, auf 1444 Metern ü. M. in die spektakuläre Natur eingebettet, wurde vom deutschen Golfplatzarchitekten Kurt Rossknecht konzipiert, der weltweit schon über 70 Plätze gebaut hat. «Technisch herausfordernd», sagt Rossknecht, «waren in Andermatt vor allem die vielfältigen Bodenqualitäten von Fels bis zu tiefem Moor.» Wer Glück hat, trifft den Präsidenten des Golfclubs persönlich an: Skilegende Bernhard Russi.

Die Umgebung Andermatt machte schon Goethe Eindruck. Auf der To-do-Liste für Jetsetter ist es aber erst, seit Samih Sawiris es als Standort für sein «The Chedi» auserkoren hat, wo man nach Strich und Faden verwöhnt wird. Bescheidener, aber charmant ist das Boutique-Hotel River House im alten Dorfkern.

www.golf-andermatt-realp.ch, Greenfee ab 50 Fr.

10. Portugal

Der vielleicht beste Golfplatz Europas

Der Golfplatz Traumdestinations-Alarm! Der superexklusive Monte Rei Golf & Country Club in der Algarve, rund 50 km von Faro gelegen, wurde schon mehrmals zur besten Golfdestination Europas gewählt. Während man spielt, tut sich immer wieder die spektakuläre Aussicht auf den Atlantik auf. Dabei hat der Designer, der bekannte Golfer Jack Nicklaus, den Platz so gestaltet, dass sich die Flights gegenseitig nicht sehen. Es ist, als wär man allein im Paradies! Allerdings ist der Parcours anspruchsvoll. Was solls. Wenn jedes Loch ein Bijou ist, lässt man sich gern in die Mangel nehmen von all den Hindernissen (bei elf Löchern hats z. B. Wasser) … Ein Buggy ist wegen der vielen Höhenunterschiede eine gute Idee, vor allem im Sommer.

Die Umgebung Dieses Club House, dieses Resort (Zimmer und Villas), diese Sterneküche! Wer vom Gelände weg will, ist selber schuld. Irgendwie blöd, dass die Region landschaftlich und kulturell wahnsinnig attraktiv ist … Vor allem Gourmets kommen auf ihre Kosten: Die lokalen Spezialitäten und die Weine aus dem Alentejo sind zum Sterben gut.

www.monte-rei.com, Greenfee ab 220 Euro.

Kalt draussen? Dann golfen wir halt indoor!

Manche Winterdestinationen – z. B. Gstaad, Silvaplana, Nendaz, Crans-Montana – bieten Golf im Schnee an. Samt orangenen Bällen! Klar steht dabei mehr das Vergnügen im Vordergrund als die Technik.

Anders beim Indoor-Golf: Da zahlt man seine Greenfee in der Schweiz – und feilt dann nach Herzenslust an seinem Schwung oder am perfekten Putt auf den virtuell herbeisimulierten Plätzen von Pebble Beach, Abu Dhabi, St Andrews, Montrose, Alene Resort oder Valderrama … und das alles ganz ohne Quarantänerisiko, ohne Warte-zeiten und ohne CO₂-Ausstoss!


Nehmen wir als Beispiel das Indoor-Golf von Sports Zugerland in Cham, die grösste Indoor-Anlage dieser Art in der Zentralschweiz. Auf zwei Simulatoren, einem 75 m² grossen Chipping-Green sowie einem Pitching-Green mit Bunker kommen erfahrene Golferinnen ebenso auf ihre Kosten wie blutige Anfänger; wer Tipps vom Profi möchte, bucht eine Lektion bei einem der zwei Swiss-PGA-zertifizierten Golflehrer.


Abwechslung gefällig? Im Sports Zugerland kann man auch Tennis, Badminton und Billard spielen sowie squashen … und sich nach dem Training dann auch etwas gönnen, wahlweise vom Asiabuffet, vom Grill oder im Chäs-Stübli. Die sind übrigens auch bei Nichtsportlern sehr beliebt.

www.sports-zugerland.ch, 60 Fr./Std., Monats- u. Jahres-Abos erhältlich. Montag-Freitag 7 bis 24 Uhr geöffnet und am Wochenende von 8 bis 23 Uhr.