5 grüne europäische Städte, in denen man selbst im heissesten Sommer Abkühlung findet

1. Basel, Schweiz

Das Grün: Als Pionierin der begrünten Dächer lässt die Stadt Glyzinien sowie violett blühende Natternköpfe und Eselsdisteln in die Höhe wachsen –  aber auch am Boden ist es dank der vielen Bäume üppig grün. Mit dem Rhein, in dem man wunderbar schwimmen kann, ist Basel ein ideales Sommerziel.

Die Oase: In den Garten der Fondation Beyeler, ein wahrer Wallfahrtsort, ziehen jedes Jahr neue Pflanzenarten ein. Im Inneren des Gebäudes sind die stürmischen Himmel der lettischen Künstlerin Vija Celmins zu sehen.

Das Erlebnis: Das legendäre Grand Hotel Les Trois Rois, direkt am Wasser gelegen und stolz auf das „beste Restaurant der Welt“ (Cheval Blanc, unter der Leitung von Peter Knogl, laut La Liste 2025), hat einen neuen Flügel eröffnet. Der Kopfbau wurde vom legendären Architekturbüro Herzog & de Meuron gestaltet. Ein zusätzliches Restaurant in der ehemaligen Schalterhalle (in dem Gebäude befand sich einst die Basler Kantonalbank) erregt dabei besonderes Interesse.

2. Maribor, Slowenien

Das Grün: Von der Plattform EBD (European Best Destinations) zur grünen Hauptstadt 2025 gewählt, punktet die hübsche slowenische Stadt, eineinhalb Stunden von der Hauptstadt Ljubljana entfernt, mit kleinen Gassen und barocken Fassaden entlang der Drau. Eingebettet in grüne Hügel, profitiert dieses architektonische Juwel von einem kühlen Klima, das fernab vom Getümmel liegt. Ein Highlight ist das mittelalterliche Haus, an dessen Mauer die offiziell älteste Rebe der Welt wächst – seit 400 Jahren!  Ein äusserst instagrammtauglicher Ort!

Die Oase: Der fünf Hektar grosse Park, der Ende des 19. Jahrhunderts angelegt wurde, gleicht mit seinen jahrhundertealten Bäumen, den drei Teichen und Picknickplätzen eher einem Wald. In der Nähe befinden sich ein Aquarium und ein Terrarium. Wer einen Blick aus der Vogelperspektive auf die Stadt werfen möchte, kann die Seilbahn direkt vor den Toren der Stadt nehmen.

Das Erlebnis: Mit ihren venezianischen und österreichisch-ungarischen Einflüssen ist die slowenische Küche in den letzten Jahren in den Fokus der Feinschmecker gerückt. Das Restaurant Mak und sein Chefkoch David Vračko werden für ihr Menü ohne Karte gefeiert, das auf frisch geernteten Produkten basiert. Diesen Sommer lockt vom 28. bis 30. August ein Street-Food-Festival. Unbedingt probieren: Vanilleeis mit Kürbiskernöl oder Štruklji, kleine gefüllte Rollen, die süss oder herzhaft sein können. Wie wäre es mit frischem Estragon, Quark, Nüssen, Äpfeln oder Mohn? Die Mutigeren probieren den Heidelbeerlikör.

3. Wien, Österreich

Das Grün: Mehr als 50 Prozent der Stadtfläche sind mit Gärten, Parks, Wiesen, städtischen Feldern und sogar einem Biosphärenpark bedeckt. Die österreichische Hauptstadt ist ein weltweites Vorbild für eine Grossstadt, in der es sich gut atmen lässt. Die städtischen Dienste pflegen etwa 300 000 Bäume. Der berühmte Ringstrassenboulevard wurde von Anfang an als schattige Promenade konzipiert, mit drei Reihen von Ahornbäumen, Linden, Zürgelbäumen, Platanen und Kastanien.

Die Oase: Es gibt den barocken Park des Schlosses Schönbrunn, den man auf keinen Fall verpassen darf. Aber mitten im Herzen der Stadt bietet der Volksgarten, in der Nähe des Burgtheaters, die Atmosphäre einer englischen Gartenanlage. Jeden Sommer blühen hier 400 Rosensorten.

Das Erlebnis: In diesem Sommer bietet das Belvedere-Museum einen neuen Blick auf die Werke von Gustav Klimt. Das Wiener Kind, das so eng mit der Ästhetik und den Stimmungen des Wiens um 1900 verbunden ist, wird dort mithilfe neuer Technologien untersucht, wodurch man verstehen kann, wie der Künstler seine wilden Blumen aus Gold und Edelsteinen auf die Leinwand brachte. Das Museum, eines der ältesten der Welt, ist zudem mit dem grünen Label für das Energiemanagement, die Organisation von Ausstellungen und die Mitarbeiterführung ausgezeichnet.

Gustav Klimt – Pigment & Pixel, bis zum 7. September. Belvedere, Rennweg 6

4. Kopenhagen, Dänemark

Das Grün: Als Pionier der Nachhaltigkeit strebt die dänische Hauptstadt an, bis 2023 die erste Grossstadt der Welt mit einer CO2-neutralen Bilanz zu werden. Das erfordert extrem effiziente öffentliche Verkehrsmittel, einladende Fussgängerzonen und einen radikalen Ansatz, das Stadtleben neu zu überdenken. Bereits 98 Prozent der Gebäude sind an zentrale Heizsysteme angeschlossen. In der Stadt ist der Spaziergänger niemals weit entfernt von einem Park, einem Gewässer oder einem Strand.

Die Oase: Zwischen einem friedlichen Dorf und einem Feinschmeckerparadies liegt das kürzlich sanierte BaaneGaarden, ein grosses grünes Areal auf einem ehemaligen Eisenbahngelände. Neun alte Holzlagerhäuser erwachen zu neuem Leben als Restaurants, Bauernmärkte, Kulturzentren… wie eine grüne Utopie im Herzen der Stadt, inklusive Gemeinschaftsgärten.

Das Erlebnis: Es lebe der Ökotourismus! Letzten Sommer wurde ein Pilotprojekt getestet, das eine Vielzahl von Initiativen mit reduzierten Preisen im Austausch für bestimmte Engagements anbietet. Zum Beispiel ein kostenloser Kaffee für diejenigen, die zu Fuss kommen, oder ein Kajak zur Verfügung für diejenigen, die dazu beitragen, Abfälle im Hafen zu sammeln. Es ist derzeit schwierig, die tatsächlichen Auswirkungen des Programms zu messen, aber es wird diesen Sommer erneut durchgeführt.

CopenPay, Liste der Attraktionen: visitcopenhagen.com/copenpay-attractions

5. Nantes, Frankreich

Das Grün: Mit seinen Radwegen, dem weitläufigen Netz an elektrischen öffentlichen Verkehrsmitteln, 118 Parks und Gärten, Projekten zur urbanen Landwirtschaft und einer Charta für die Integration von Bäumen zeigt die Stadt an der Loire im Westen Frankreichs deutlich ihre Farbe: grün und nochmal grün. Letztes Jahr wurde sie übrigens zur „Besten Gemeinde für die Biodiversität“ gewählt.

Die Oase: Er ist im ganzen Land und darüber hinaus bekannt, und das nicht ohne Grund! Der Jardin des Plantes, mitten im Stadtzentrum, erstreckt sich über sieben Hektar und beherbergt über 10 000 lebende Arten: Palmengewächshaus, Orchideensammlung, Teiche mit Wildenten, Kunstwerke… Was will man mehr? Das Nonplusultra ist, ein Zimmer im beeindruckenden Hotel Sozo (sozohotel.fr) am westlichen Rand des Gartens zu reservieren: Diese zu einem Designhotel umgebaute Kapelle vereint inneren Frieden mit der Ruhe der Pflanzenwelt.

Das Erlebnis: Jeden Sommer nimmt die Stadt eine künstlerische und flanierfreundliche Stimmung an mit ihrer Veranstaltung Le Voyage à Nantes – VAN für die Eingeweihten. Der Spaziergänger folgt einer grünen Linie auf dem Boden, die ihn von einer Installation zur nächsten führt, die alle eigens für dieses Ereignis geschaffen wurden. Das Thema für 2025 jongliert mit Wortspielen und Täuschungen und trägt den treffenden Titel „Der seltsame Sommer“. Man wird Werke des Kolumbianers Ivan Argote oder die leuchtenden Räume von Flora Moscovici entdecken. Ein Papier- oder Audioguide stellt die Werke Viertel für Viertel vor, ohne die Elemente des „Permanent Travels“ zu vergessen. Die Überbleibsel früherer Ausgaben sind zu bedeutend, um abgebaut zu werden.

In allen Vierteln von Nantes, vom 28. Juni bis 31. August, levoyageanantes.fr/