40 Jahre lang wurde die fünf Hektar grosse Scadena-Parzelle oberhalb von Malans von Peter Wegelin bewirtschaftet. Nun hat er den Stab an Rafael und Mathilde Hug übergeben. Das Ehepaar – um die 30, beide Önologen, er in Wien, sie in Toulouse ausgebildet; man lernte sich auf einem Weingut in Neuseeland kennen – macht sich nach und nach bemerkbar. Optisch etwa auf dem Etikett, mit einer von einem Kastanienblatt inspirierten Rosette. Und grundlegend mit einer Kennzeichnung als biodynamisch (Demeter) ab dem Jahrgang 2022.

Rafael Hug stammt aus Malans; sein Cousin bewirtschaftet den höchsten Weinberg des Kantons St.Gallen (auf fast 1000 Meter Höhe) am gegenüberliegenden Rheinufer und lässt dessen Früchte von Hug vinifizieren. Dasselbe gilt für die Trauben von Andres von Salis‘ auf einer Terrasse in der Nähe von Schloss Haldenstein gelegenen Bothmarhalde. Auf fast 700 Meter ist dies der höchstgelegene Weinberg der Bündnerherrschaft. Ein Segen, dass zur ständigen Belüftung durch die kühle Bergluft ein Herbstföhn stösst, der die Trauben „boostet“, die Ende Oktober geerntet werden.

Der erste Jahrgang, der 2019er, stammt von Weinstöcken, die inzwischen zugunsten kleinbeeriger Burgunderklone gerodet wurden. Zwangsläufig einzigartig, entwickelt dieser Pinot noir ein elegantes Aroma von Himbeeren und Kirschen mit feinen Tanninen. Kurz vor Weihnachten auf den Markt gebracht, dürften die 2500 Flaschen bald ausverkauft sein. Dann empfehlen wir sein Pendant, den Weisstorkel: Er ist ebenfalls ein Jahr in Burgunderfässern gereift, aber „strukturierter, weil aus schwereren Böden weiter unten im Weinberg“ (wie Mathilde erklärt), wurde gerade erst abgefüllt – und es gibt doppelt so viel davon. Der Vergleich der beiden Tropfen, die zum gleichen Preis verkauft werden, dürfte interessant sein.

Bothmarhalde 2019

www.weingutwegelin.ch

40 fr./75 cl