Um die Methode der Wiedervergärung in der Flasche, die für die Bläschen verantwortlich ist, zu beschreiben, hat die renommierteste Appellation erreicht, dass das Adjektiv «champenoise» ausserhalb der Champagne durch «traditionell» ersetzt worden ist. Aber wie weit reicht diese Tradition zurück? Bei Mauler im Neuenburger Val-de-Travers – das Haus befindet sich noch immer in Familienbesitz –sind es 195 Jahre.

In Môtiers stehen die Kellereien in der Tradition der Benediktinermönche, die fast tausend Jahre lang im Priorat Saint-Pierre lebten. Seit 13 Jahren ist ein Kellermeister aus dem Burgund, Julien Guérin, am Werk. Dieses Jahr brachte er einen Blanc de Blanc auf den Markt, einen reinen Chardonnay aus seinen Weinbergen im Mâconnais, der mit der Schweizer Bio-Knospe zertifiziert ist: die «Cuvée Solem». Aber es war ein Blanc de Noir, ein reiner Pinot Noir von den 15 Hektar, die das Haus Mauler im Neuenburger Küstengebiet besitzt – die «Cuvée Louis-Edouard Mauler 2014»    –, mit dem es 2023 den Titel des besten Schaumweins beim «Grand Prix du Vin Suisse» gewann.

Die lokale Produktion stärken, ein Sortiment von 15 Weinen für 800 000 verkaufte Flaschen pro Jahr vervollständigen und sich immer mehr in Richtung Bio orientieren – das sind die Ziele des neuen Generaldirektors Caleb Grob, einem Önologen aus Zürich, der
16 Jahre lang die Caves de la Béroche (NE) leitete. Mit fast 60 Jahren nahm er diese Herausforderung an. Zur Weihnachtszeit verdient dieser Wein mit seinem berauschenden Geschmack, der aus der edlen Pinot Noir hergestellt wird und mehrere Jahre vor dem Degorgieren auf der Hefe in der Flasche reift, mehr als nur zum Aperitif gereicht zu werden. Denn was gibt es Fröhlicheres als ein Essen nach traditioneller Methode? Die berühmte «Flasche zu viel», der wir am nächsten Tag unseren schweren Kopf verdanken, wird einfach weggelassen …

Cuvée Louis-Edouard Mauler brut 2014, 39,50 CHF/ 75 cl, www.mauler.ch