Musik, Mode, Kunst... Der US-Künstler ist ein Tausendsassa. Was Ihn besonders interessiert: Zeit. Nahe Cervin hat er jetzt ein vergängliches Werk geschaffen.
Eine blau getönte Sonnenbrille, Diamanten um den Hals und Wasserpfeifen an den Handgelenken: Was geht? Daniel Arsham ist mit seinem Team für die Art Basel Miami nach Florida gereist. Die Werke des US-Künstlers sind hingegen auf der ganzen Welt zu sehen, von Paris bis Tokio. Arsham kreiert Skulpturen, hat auch eine eigene Modelinie, jede seiner Fashion Shows gleicht einer Performance. Zudem gestaltet er architektonische Räume neu und erfindet musikalische Welten.
Der 42-Jährige, der mit verschiedenen Labels kooperiert, hat sich gerade der Künstlerfamilie von Hublot angeschlossen. Unter der Schirmherrschaft des Uhrenherstellers hat er ein Land-Art-Werk geschaffen. Bei der Installation mit dem Titel «Light Time» (Foto) handelt es sich um eine 20 Meter hohe, vergängliche Sonnenuhr, die in die Schneelandschaft von Zermatt eingebettet ist – so lange, bis die weisse Pracht geschmolzen ist. Um das Kunstwerk zu bewundern, muss man den Berg erklimmen oder in die Gondel steigen.
Sie beschäftigen sich oft mit der Zeit. Was war die ursprüngliche Inspiration?
Die Steinfiguren auf der Osterinsel. Archäologen sind sich uneins über ihre Entstehung. Mich faszinieren sie und ich wollte den Prozess umkehren, indem ich einen Alltagsgegenstand in ein archäologisches Relikt der Zukunft verwandele. Die Serie
Future Relic (Foto) (2013 – 2018) war von der Technologie inspiriert: Kameras, Telefone, Walkmans, die ich mit Kristall und Vulkanasche behandelt habe.
Sie sind auch in der Musikszene aktiv. Welcher Song hat Sie beeindruckt?
Eher ein ganzes Album, Illmatic von NAS (Foto) aus dem Jahr 1994. Ich bin in Miami aufgewachsen, aber New York mit seiner Hip-Hop-Kultur war einfach magisch. Als NAS mich später bat, ein Cover zu machen, war es, als würde ich in der Zeit zurückreisen.
Sie haben das Modelabel Objects IV Life (Foto) gegründet und mit Kim Jones an einer Dior-Kollektion gearbeitet. Was ist Ihre Beziehung zur Mode?
Heutzutage sind die Grenzen zwischen den Genres fliessend. Wenn ich Samuel Ross beobachte, wie er Kleidung nutzt, um seine Ideen zu vermitteln, ist es sehr lehrreich für meine eigene Arbeit.
Welches Objekt tragen Sie immer bei sich?
Mein Telefon, meine Notizbücher und natürlich meine Uhr, eine Hublot Big Bang Sapphire Tourbillon (Foto).
Wenn Sie nur noch einen einzigen Film schauen dürften…
Es gibt so viele tolle! «ET» oder «2001: Odyssee im Weltraum» (Foto). Ich mag auch Christopher Nolan und seine Art, mit der
Zeit zu spielen.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Ich habe gerade die Biografie von Edward Enninful (Foto), dem Chefredaktor der britischen «Vogue», beendet.