«Full Gold»-Uhren mit fabelhaften 1980er-Jahre-Akzenten sind ein fest für alle elstern und Goldmarien. Immer gilt: Es muss glänzen!

Die 1980er-Jahre feiern gemeinsam mit den 1990ern ein Comeback. Auch die Uhrenindustrie zelebriert diese Epoche. Zahlreiche Marken denken sich Neuauflagen aus oder lassen sich von Vorzeigemodellen mit dem sportlich-schicken Geist von vor 40 Jahren inspirieren. Piaget legt seine berühmte Polo neu auf, Cartier überarbeitet seine Baignoire und Vacheron Constantin bringt die 222 wieder auf den Markt, die einen Bruch in der stilistischen Entwicklung des Hauses darstellte. Manchmal geht die Absicht auch mit einer Annäherung an ein bestimmtes Universum einher: So lud Audemars Piguet die Designerin Tamara Ralph ein, ihrer ikonischen Royal Oak in einer Concept-Version einen modischen Geist einzuhauchen.


Die Gründe für dieses ultraedle Comeback sind vielfältig. Zunächst einmal ist die Generation Z für eine starke Nostalgiebewegung verantwortlich. Bei der jungen Generation ist Vintagedesign geprägt von Emotionen und  …  Karat. Der Blick in die Vergangenheit wird nämlich auch von der Rückkehr des Edelmetalls begleitet, das für die 1980er-Jahre so typisch war: Gold, egal ob gelb oder rot. Es war schon immer eine Spielwiese für Uhrmacher. Sie haben das Edelmetall von seinen spiessigen Anleihen befreit. Auch von der Konnotation des Bling-Bling hat man sich verabschiedet.

Die Zukunft liegt hinter uns

Es war der Hip-Hop, der alles verändert hat. Mit dem Aufkommen dieses Sounds Anfang der 1970er-Jahre wurde die Glaswand, die die Welt des Luxus von der Welt der Strasse trennte, durchbrochen. Damals stellten die Rapper die sehr konservative Schmuck- und Uhrenbranche auf den Kopf, indem sie sich mit auffälligem Gold in mehreren Schichten übereinander bedeckten. Das Gold wanderte von den Handgelenken des Jetsets in Palm Beach zu den DJs in New York … Und die Glitzerkultur vollzieht eine 180°-Wende, die sich fortsetzt. 2005 näherte sich Audemars Piguet Jay-Z an, indem die Marke ein Royal Oak Offshore in limitierter Auflage zusammen mit einem iPod mit der Diskografie des Künstlers auf den Markt brachte. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit ebnete den Weg für viele weitere, die eins gemeinsam haben: Coolness.

Ikonisch

Die Seele der 1980er-Jahre: die New Yorker Nachtclubs, Palm Beach, Andy Warhol und die Jetsetter der Piaget- Society. Die ultradünne Piaget Polo feiert in diesem 38-mm-Gehäuse mit Automatikwerk ein glanzvolles Comeback. Mit ihren 125 Gramm Massivgold ist sie, wie Yves Piaget sagt, eher ein Armband mit Uhr als eine Armbanduhr.

Piaget Polo 79, 68 500 Fr.

Ethisch

Zum ersten Mal wurde ein Alpine-Eagle-Modell aus 18-karätigem ethisch gewonnenem Gelbgold geformt. Selbst das Giessen des Goldes passierte im eigenen Haus. Der Goldton des 41  mm grossen Gehäuses mit Chronometer-zertifiziertem Uhrwerk? Passt perfekt zum strukturierten Zifferblatt, dessen Farbe von alpinen Landschaften inspiriert ist

Chopard Alpine Eagle, 56 000 fr.

Modisch

Wenn die Lieblingsdesignerin von Beyoncé auf Audemars Piguet trifft, wird es modisch: Tamara Ralph setzt die Zusammenarbeit mit einer Royal Oak Concept aus gehämmertem Gold fort, bei der Scheiben eine Spirale bis zum Zentrum des diamantbesetzten Zifferblatts bilden. 102 Stück.

Audemars Piguet Royal Oak Concept Tourbillon Volant, Preis auf Anfrage.

Sinnlich

Diese originell geschwungene Uhr mit ihrem emblematischen Oval trägt seit 1973 den Namen Baignoire. Das gewölbte Glas, das Zifferblatt mit römischen Ziffern, das von einem Goldband eingefasst wird, ist unverkennbar. Mit ihrer XXS-Grösse ist sie ein Schmuckstück am Handgelenk.

Baignoire de Cartier, kleines Modell, 25 200 fr.

Symbolisch

Diese Retrouhr wurde von einem Modell aus den 1960er-Jahren inspiriert und kommt mit einer Schatulle aus 18-karätigem Roségold daher. Symbolisches Detail: Auf der Rückseite trägt sie das Familienwappen von CFB, einer Marke, die 2023 ihr 135-Jahr-Jubiläum feierte. Auf 88 Exemplare limitiert.

Carl F. Bucherer Heritage Chronometer Celebration, 19 900 Euros.

Retro-futuristisch

Mit ihrem integrierten Armband und dem rassigen 37-mm-Gehäuse aus Gelbgold setzt die 222 einen neuen Massstab für Begehrlichkeit. Man braucht sie nur ans Handgelenk zu legen, um zu verstehen, warum ihr Design zeitlos ist. Sie reist seit 1977 durch die Zeit.

Vacheron Constantin Historiques 222, 74 000 Fr.

Achteckig

Das Oktogon ist Teil der Geschichte von Bulgari, insbesondere die Monete-Stücke, die in den späten 1960er-Jahren erschienen. Diese Octo ist eine Hommage an die originelle Form, die zum Mythos geworden ist, und setzt mit dem blauen Zifferblatt, dem Markenzeichen des Hauses, auf Extravaganz.

Bulgari Octo Finissimo Gelbgold, 43 600 Fr.