Tragbar, aufladbar, kabellos: Die neuen Leuchten passen sich unserem nomadischen Lebensstill an. Es hat Klick gemacht!

Ist ihnen ein licht aufgegangen? Leuchten, die wie gemacht sind für unseren nomadischen Lebensstil, sind derzeit der grosse Trend in Sachen Helligkeit. Die Mailänder Möbelmesse Salone del Mobile (18.  bis   23.   April) widmet dem Thema Beleuchtung mit «Euroluce» gleich einen ganzen Sektor, in dem die zahlreichen Neuheiten vorgestellt werden.


Abgesehen von den technologischen Innovationen revolutionieren Leuchten der neuen Generation – die von ihrer lästigen elektrischen Leine befreit sind – unsere Beziehung zum Licht. Auf Balkonen und in Gärten, aber genauso in Innenräumen. So wird Tom Dixon in Mailand eine neue Serie tragbarer Lampen vorstellen, die von seinen Kultstücken Melt, Bell und Stone inspiriert sind. Für den Londoner Designer eine logische Konsequenz: «Wenn es eine Sache gibt, die unsere ständig verändernde Welt charakterisiert, dann ist es Mobilität. Unsere Lebensweise wird von einem erhöhten Bedarf an Flexibilität beherrscht.»


Dieser manifestiert sich auch in Möbeln. In kleinen, leichten Tischen, Stühlen und Accessoires, die sich problemlos manövrieren lassen. Diese Bewegung hat jetzt auch die Lichtquellen erfasst. Tom Dixon meint: «Wir wollen nicht mehr auf einen festen Schreibtisch beschränkt oder von einer Steckdose abhängig sein. Wir möchten, dass das Licht mit uns wandert. Glücklicherweise kam uns die Magie der Technik zu Hilfe, mit leistungsstarken Batterien und energiesparenden Lichtquellen, die uns eine völlig anpassungsfähige Beleuchtung liefern.» Für den Designer Grund genug, an einer neuen Serie von wiederaufladbaren Leuchten zu arbeiten. «Sie können drinnen, draussen, auf einem Regal oder einer Bank, einfach überall, verwendet werden.»

Der Outdoor-Sektor ebnete den Weg

Die LED-Technologie hat die Beleuchtung revolutioniert. Die neuen Objekte können über einfache USB-Kabel oder über einen Sonnenkollektor aufgeladen werden. Ihr Erfolg ist grösstenteils auf die Gleichung geringer Verbrauch und lange Lebensdauer zurückzuführen. Die Initialzündung für die neue Generation von Leuchten beruhte auf dem wachsenden Outdoor-Sektor. Ursprünglich ging es vor allem um einen kleinen Schein, der für eine schöne Atmosphäre an Abenden im Freien sorgen sollte. Heute sind die tragbaren Lichtkegel – in durchaus lichtstarken Versionen – in nahezu allen Innenräumen zu finden, ob es nun darum geht, im Wohnzimmer für Stimmung zu sorgen, den Komfort beim Lesen auf dem Sofa zu verbessern oder die Sicht beim Zwiebelschneiden in der Küche.

Selbst Klassiker werden mobil

In der bis dato statischen Welt der Leuchten wirkt die neue Agilität wie ein Katalysator. Auch Klassiker gehen jetzt auf Wanderschaft. Die berühmte Bulb-Lampe von Ingo Maurer aus dem Jahr 1966 ist eine Popikone, die aus einer einfachen, nackten Glühbirne aus Muranoglas besteht. Mehr als 50 Jahre nach dem ersten Entwurf ist sie heute als kabellose Version erhältlich, aus unzerbrechlichem Glas (praktischer für unterwegs!) und auch in einer matten Version für ein weicheres, wärmeres Licht.


Der führende Hersteller von Designerleuchten, der italienische Produzent Artemide, bietet verschiedene Akkuleuchten für diverse Aktivitäten an. Zu den originellsten gehört Bontà, halb Tischleuchte, halb Accessoire. Auf dem dimmbaren Untersatz kann eine Glasschale befestigt werden. Je nach Stimmung und Anlass dient das gefärbte Glas als Lampenschirm oder Obstschale – oder beides.


Tragbare Leuchten werden immer leistungsstärker und bieten teilweise bis zu 32 Stunden Licht, wie die Leuchte Gople, deren Leuchtdauer mit einer kurzen Ladezeit einhergeht. Die neuen Möglichkeiten der LED wirken sich auch auf die Lichtqualität aus. Wie in den sozialen Medien, wo die Nachfrage nach weichzeichnenden Filtern schier unstillbar ist, ist auch im echten Leben weiches, diffuses Licht besonders beliebt. Gople kommt mit drei individuell einstellbaren Helligkeitsstufen daher, die verschiedene Stimmungen erzeugen können. Ein cleveres Tool sind auch die Dim-to-Warm-Dimmer. Bei einigen LED-Lampen können die Intensität und Farbe des Lichts angepasst werden. Es heisst, dass Licht einen Raum formt – zu Recht! Mit den neuen Werkzeugen kann nun jeder seine individuelle Skulptur aus Licht und Schatten kreieren. Und wenn das Ergebnis nicht gefällt? Drei Schritte zur Seite und die Sache ist erledigt!