Die diesjährige Edition der Mode Suisse fand gestern Abend im Kunsthaus Zürich statt. Neben ausgewählten Labels zeigten erstmals auch Freunde des Hauses ihre Kollektionen.

Ihre Beziehung ist so eng miteinander verwoben wie die Maschen des neuen Herbststricks: Seit jeher befruchten sich Mode und Kunst, spiegeln sich gesellschaftliche Strömungen in den beiden Disziplinen. Kaum ein bedeutendes Museum, das noch nicht von einem Modedesigner bespielt wurde, und kaum ein grosses Fashion Label, das sich noch nicht mit dem Namen eines Kunstschaffenden geschmückt hat.

So flirteten etwa Tracey Emin, Damien Hirst und Yayoi Kusama mit Brands wie Longchamps, The Row oder Louis Vuitton. Die Mode Suisse reihte sich in die Tradition ein und spannte für ihre diesjährige Edition mit dem Zürcher Kunsthaus zusammen. Zwar steht der Erweiterungsbau seit seiner Eröffnung in der Kritik: eine Sammlung, deren Herkunft nebulös bis umstritten ist, und Einzelausstellungen, in denen Künstlerinnen hoffnungslos unterrepräsentiert sind.

Gestern Abend aber stimmte die Quote: In zwei Shows zeigte die wichtigste Plattform für Schweizer Modeschaffen Labels von einheimischen Designerinnen und Designern vor vollen Rängen. Und trotz aller Aufregung um den Ort: Die zurückgenommene Architektur von David Chipperfield bot eine beeindruckende Kulisse und fungierte als passender Ruhepol zu den teils extravaganten Kreationen, welche die zehnköpfige Jury nominiert hatte.

Ins Auge stachen die opulenten Roben von Amorphose und die Entwürfe von Morris Manser. Skulpturale Silhouetten treffen bei dem Basler Studio auf handwerkliche Referenzen aus dem Appenzell. Vorrangig global denkt die Winterthurer Modeschaffende Nina Yoon, die für ihre nachhaltigen Kollektionen die Auszeichnung Miele x Mode Suisse for Positive Impact erhielt.

Mode-Suisse-Gründer Yannick Aellen rief die Plattform 2011 mit dem Ziel ins Leben, Designschaffende, die Textilindustrie, den Detailhandel, Medien und Hochschulen miteinander in Dialog zu setzen. So zeigten gestern Abend auch Studierende der HEAD Genève und der Fachhochschule Nordwestschweiz Kollektionen, genauso wie die Zürcher Boutiquen Vestibule und Bongenie Grieder. Als etablierte Labels gehörten auch der Taschenbrand Qwstion oder Bernina x Irène Münger zu der neuen Rubrik “Friends”. Und weil Freunde sich bekanntlich unterstützen, wurde im Anschluss an die Shows noch fleissig genetzwerkt.

Weitere Informationen unter www.modesuisse.com