Als letzten Oktober die Modenschau zu Ehren des an Covid verstorbenen israelischen Designers Alber Elbaz über die Bühne ging, schluchzten in der ersten Reihe Jean Paul Gaultier, Maria Grazia Chiuri (von Dior), Rick Owens, Daniel Lee (Bottega Veneta) und Pierpaolo Piccioli (Valentino) um die Wette. «Love Brings Love» titelte die Show – und zitierte damit eins der Mantras von Elbaz, den seine zwischen 2001 und 2015 entstandenen Kreationen für Lanvin zur Legende gemacht hatten: gnadenlos feminine, auf verspielte Art elegante Würfe.
Fast 50 Top-Shots der Branche liessen es sich nicht nehmen, dem dank seiner warm-herzigen Art enorm beliebten Kollegen die letzte Ehre zu erweisen, indem sie für die Show einen Entwurf beisteuerten, der die typischen Elbaz-Codes zitierte. Will heissen: Der Catwalk war voller leuchtender Farben, Maxi-Rüschen, Puffärmel, Rauscheröcke – und natürlich tauchte auch immer wieder die überdimensionierte Fliege auf, die das selbstironische Markenzeichen des ebenso kleinen wie runden Designers gewesen war.
Das Pariser Modemuseum holt nun, zum 1. Jahrestag von Elbaz‘ Tod, das Bye-bye-Defilee ins Hier und Jetzt – samt Original-musik und Lichtshow.
