Tapetenhaüser sind innovativ, um auf diesen Wunsch zu reagiren, ihre Wände vibrieren zu sehen, und ermöglichen heute solche Effekte!

Glücklich dürfen sich Mieter und Besitzer von historischen Gebäuden schätzen, denn: Strukturierte Wände verleihen jedem Zimmer ein bisschen mehr Seele, egal, ob es sich dabei um Ziegel, Holz oder Stuck handelt. Moderne Räume, oft nüchtern und klinisch glatt, haben es da schwer, in Sachen Atmosphäre mitzuhalten.

Ein geradezu mustergültiges Beispiel für Wände, die entzücken, stellt die frisch renovierte Dior-Boutique (ach was, Tempel! Palast!) in der Pariser Rue Montaigne 30 dar. Der Laden besteht aus mehreren aneinandergereihten Salons, von denen jeder seinen ganz eigenen Charakter hat. Aber stets muss die Besucherin dem Drang widerstehen, ihre Finger über die Wände gleiten zu lassen, um deren Struktur zu streicheln! Während in der Beauty-Abteilung die puderweissen Wände mit einem Rosenblatt-Relief versehen wurden – eine Hommage an die Lieblingsblume von Christian Dior – , scheint das Café mit Stickereien und Steppnähten ausgekleidet zu sein.


Alle, die sich davon inspiriert fühlen, auch den eigenen vier Wänden ein (wenn auch nicht ganz so exklusives) Make-over zu verpassen, können auf eine immer breiter werdende Auswahl von Tapeten ausweichen. Dank 3-D-Druck finden sich da inzwischen allerhand grandiose Effekte. Die französische Firma Elitis beispielsweise beherrscht die perfekte Nachbildung von geschnitztem Holz (wobei man sogar die Holzart wählen kann!), während die italienische Marke Spaghetti Wall auf Prints mit abenteuerlicher Tiefenwirkung setzt (im Bild). Täuscht es, oder haben wir da ein «Berühr mich! Berühr mich!» gehört?