Ein Fluss, ein See, Museen und ein reiches Kulturangebot: Die Stadt Calvin weiss, wie man das Beste aus dem Sommer herausholt!

1. Ganzkörperkontakt mit der Rhone

In Bern taucht man in die Aare ab, in Basel lässt man sich im Rhein treiben, in Zürich planscht man in der Limmat. Und in Genf? Da kann man seit kurzem in der Rhone baden, und zwar je länger, je komfortabler, dank neugebauter Zugänge an den Ufern.

An schönen Tagen bilden sich gar Warteschlangen am Quai du Seujet, dem Startpunkt für eine Stromfahrt mit bunten Schlauchbooten, die eine fröhliche Flotte auf den Wellen bilden. Aber Obacht: Nichtschwimmern sei von der Rhone mit ihrer zügigen Strömung eher abgeraten. Glücklicherweise lässt es sich auch am trockenen Ufer gut leben: An der Pointe de la Jonction, wo die Rhone in die Arve mündet, gibts eine nette Imbissbude; etwas weiter flussaufwärts, gegenüber dem BFM (Bâtiment des Forces Motrices), steht die Wohnwagenbar Les Lavandières

Tipps zum Baden in der Rhone oder für eine Flussfahrt

2. Musik im Park

Es genügt, sich auf das saftige Gras des Parc de La Grange mit Blick auf den See, den Jet d’eau und den Jura zu setzen – genau, praktisch direkt neben der Villa La Grange, dem Schauplatz des Putin-Biden-Gipfels im Juni 2021 -, um einem der vielen Konzerte des reichhaltigen Programms „Musique en été“ zu lauschen. Vom 1. Juli bis zum 26. August wird die Ella-Fitzgerald-Bühne dreimal pro Woche (Montag, Mittwoch, Freitag) ab 21 Uhr von Bands aller Stilrichtungen – von Klassik über Latin bis zu markigem Bumm-Bumm – belebt. Dieses Jahr sind mit von der Partie: Lila Downs (4 juillet), Immanuel Wilkins ( 13 juillet), Kokoroko (15 juillet), Gilberto Gil & Family (20 juillet), L’Orchestre de chambre de Genève (27 juillet), Jacque s(29 juillet), Minyo Crusaders (15 août), O.B.F & Charlie P & Sr Wilson & Belén Natalí (26 août)…et plein d’autres surprises.

3. Spatzieren gehen und etwas lernen

Sie interessieren sich für Botanik oder zeitgenössische Kunst und sind gern zu Fuss unterwegs? Genf bietet eine Handvoll Routen, auf denen man die Stadt Calvins, ihre Natur sowie ihr kulturelles Erbe unter jeweils einem thematischen Aspekt entdecken kann. Die App „Genève Sentiers culturels“ dient dabei als Tourismusbüro, GPS und Audioguide in einem.

So kann man beispielsweise auf den Spuren von Schriftstellern wie Albert Cohen oder Milan Kundera wandeln, oder erfahren, was die Erstbezwingung des Mont-Blanc mit Genf zu tun hatte. Und natürlich kann man sich auch auf den klassischen Routen austoben: Altstadt, Internationales Genf etc.

4. Der See in all seinen Spielarten

Klar, dass für eine Stadt am See Letzterer ein fester Bestandteil des Alltags ist. Dank der Mouettes genevoises, den kleinen gelb-roten Booten, kommt man schnell von einem Ufer zum anderen. Das ist gerade dann praktisch, wenn man von einem der (immer zahlreicher werdenden) Badespots zum nächsten weiterpilgern will.

Seit August 2020 bietet der Strand von Eaux-Vives am linken Ufer mit seinem feinen Sand und seinem Restaurant, das wie ein grosses Floss direkt im Wasser gebaut ist, Ferien-Feeling pur. Dieses Jahr wurde gegenüber, im William-Rappard-Park, ein Mini-Kieselstrand eröffnet. Die neuen Badestellen entlasten das legendäre Bain des Pâquis ein wenig, nach wie vor die Adresse Nummer eins, wenn es darum geht, sowohl einen Schwumm, als auch die Spezialität des Tages in der Buvette zu einem unschlagbaren Preis zu geniessen.

Im August gibts zum sagenhaften Sonnenaufgang die Aubes musicales (um 6:00 Uhr). Vorn der See, hinten die sich rosarot verfärbenden Alpen… Das ist fast wie Kino! A propos, von Juli bis August gibts gleich zwei Open-Air-Cinemas: Das Ciné transat an der Perle du Lac (am rechten Ufer) und das Ciné Open Air in Port Noir (am linken Ufer).

5. Schlemmen in Carouge

Architektonischer Tapetenwechsel gefällig? Dann nichts wie die Arve über die Brücke von Carouge überquert. Die gleichnamige Stadt und Gemeinde, die früher dem Königreich Piemont-Sardinien unterstand, wurde im 18. Jahrhundert nach einem klaren architektonischen Plan von Grund auf neu erbaut: mehrstöckige Häuser mit kleinen Gärten auf der Hofseite, orthogonale Achsen auf der Strassenseite.

Carouge, das auch “ la cité Sarde“ (sardische Stadt) genannt wird, hat sich eine mediterrane Färbung bewahrt, die sich vor allem in seinem gastronomischen Angebot widerspiegelt. Seine Terrassen in der Fussgängerzone, im Schatten der Platanen und beim Plätschern der Springbrunnen, laden zum Dolce Vita ein. Die Bistro-Kultur wird hier zur Religion erhoben: Vom „Café des Négociants“ (2009 von Sternekoch Philippe Chevrier übernommen), über das „Yeast“ (Restaurant und Lebensmittelladen mit frischen Produkten aus der Region zum Teilen), das „Ecorce“ (wenige Tische und feine Küche) oder das „Mizzica“ (alle Aromen Siziliens und eine unvergleichliche Pizza al taglio), bis hin zum „Flacon“ mit seiner neuen Chefin Lucrèce Lacchio – Carouge ist ein Paradies für Feinschmecker und Geniesser

Übernachtungsmöglichkeiten

An grossen, prächtigen Luxushotels fehlt es nicht in Genf. Das neuste 5-Sterne-Hotel, das sich zu den bereits 15 in Genf gesellt, ist das hochkarätige Woodward. Das Etablissement empfängt am Quai Wilson in einem denkmalgeschützten Belle-Epoque-Gebäude im Haussmann-Stil, das aufwändig renoviert wurde. In den 26 Suiten wurde nichts dem Zufall überlassen: Türgriffe von Lalique, Kamine aus Marmor, weiche Teppiche, handgearbeitete Tapeten, Schiebetüren aus Strohmarketerie … Im Hotel Woodward findet sich auch die erste und einzige Schweizer Adresse des Restaurants L’Atelier Robuchon.

Nicht weit vom Woodward entfernt erstrahlt ein weiteres Hotel in neuem Glanz: Das Bristol an der Rue du Mont-Blanc, ein historischer Ort in Genf, öffnet seine Türen im Juni wieder. Das Hotel, von Schweiz Tourismus neu mit dem Label «Boutique & Design Hotel» (4 Sterne Superior) versehen, wurde im zeitgenössischen und farbenfrohen Art-Deco-Stil umdekoriert. Inhaber ist immer noch die Familie Boisrouvray, Nachkommen der Polignac, einer alten französischen Adelsfamilie – zahlreiche Porträts an den Wänden des Hotels zeugen von der familienträchtigen Geschichte des Orts.